Die doppelte Wirkung der Gebührenkompression auf ETF-Manager: Segen und Fluch enthüllt
Die doppelte Wirkung der Gebührenkompression auf ETF-Manager: Segen und Fluch enthüllt

Die doppelte Wirkung der Gebührenkompression auf ETF-Manager: Segen und Fluch enthüllt

Alice Cooper · 16. Oktober 2025 · 4m ·

Bei der Entscheidung, wo man im ETF-Markt investieren sollte, betrachten Anleger den Kostenquotienten oft als einen der wichtigsten Faktoren. Dieser Markt hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erlebt, und der Wettbewerb ist zunehmend härter geworden. Um in diesem expandierenden Wettbewerbsumfeld konkurrenzfähig zu bleiben, müssen ETF-Anbieter ihre Gebührenquoten auf einem äußerst niedrigen Niveau halten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die drei größten ETF-Anbieter: Vanguard, BlackRock und Schwab.

Grundlagen

In den letzten zehn Jahren haben drei US-Emittenten von Exchange Traded Funds (ETFs), namentlich BlackRock, Inc. (BLK), Vanguard und The Charles Schwab Corporation (SCHW), den Großteil der Nettozuflüsse in US-ETFs erhalten. Diese Schlüsselfiguren haben sich bei der Eroberung von Marktanteilen einem Gebührenwettbewerb ausgesetzt. Der aggregierte, nach Vermögen gewichtete Durchschnitt der ETF-Gebühren über alle ETFs schrumpfte von 0,87% vor zwei Jahrzehnten auf nur noch 0,45% im Jahr 2019. Das entspricht einer Gebührenkompression von fast fünfzig Prozent bzw. einer durchschnittlichen jährlichen Reduktion von 2,5%. Im Folgenden betrachten wir die doppelte Wirkung dieser Gebührenkompression auf die ETF-Landschaft.

Analyse der Dynamik der Gebührenquoten unter führenden US-ETF-Anbietern

Bei der Untersuchung der drei größten US-ETF-Anbieter zeigt sich eine erhebliche Variation der Gebührenquoten über ihr Angebot hinweg. Vanguard, das rund ein Drittel der ETF-Vermögen verwaltet, hat eine vermögensgewichtete durchschnittliche Gebührenquote von 0,09%. Charles Schwab, das das Jahr mit nur 3% der Gesamtvermögen begann, zog 13% der Zuflüsse an und weist nun ebenfalls eine durchschnittliche Gebühr von 0,09% auf.

BlackRock/iShares verzeichnete zuletzt einen Rückgang des Marktanteils bei neuen Nettozuflüssen von 40% auf etwa ein Drittel; die durchschnittliche Gebührenquote liegt bei 0,27%. Dies wird durch das Vorhandensein von aktiver verwalteten und gehebelten ETFs im iShares-Angebot beeinflusst.

Bemerkenswert sind die größten Rückgänge der vermögensgewichteten Durchschnittsgebühren bei passiv verwalteten Indexfonds, bedingt durch starke Zuflüsse. Insgesamt verzeichneten passiv verwaltete ETFs von 2018 an eine Reduktion der vermögensgewichteten Gebührenquoten um 8%. Unter den passiven Fonds erfuhren kommunale Anleihe-ETFs den stärksten Rückgang: Die vermögensgewichteten Durchschnittsgebühren sanken um 27% auf ein neues Tief von 0,17%. Dieser Rückgang war teilweise das Ergebnis von Gebührensenkungen bei einigen der größten Fonds dieser Kategorie.

Beispielsweise senkte BlackRocks iShares National Muni Bond ETF (MUB) seine Gebühr von 0,25% auf 0,11% und halbierte damit mehr als seinen früheren Satz. Ebenso reduzierte Vanguard den Tax-Exempt Bond ETF (VTEB) von bereits moderaten 0,08% auf 0,06%.

Herausforderungen durch Gebührenkompression im ETF-Management

Der unaufhörliche Rückgang der Gebührenquoten stellt ETF-Manager in bestimmten Bereichen vor Herausforderungen. Anleger erwarten inzwischen nahezu kostenfreie Portfoliobetreuung, was den Druck auf ETFs erhöht, die einst durch höhere Liquidität Marktanteile behaupteten. Der Wettbewerb verschärft sich, da Anlegergelder überwiegend in jene ETFs fließen, die als besonders preiswert wahrgenommen werden, wodurch alle Marktteilnehmer zu Gebührensenkungen und Kosteneinsparungen gezwungen sind.

Einem ETF.com-Bericht aus dem Jahr 2020 zufolge zeigen Produkte, die in ihren Segmenten Marktanteile gewinnen, typischerweise vermögensgewichtete Gebührenquoten unter 0,20%, während jene, die Marktanteile verlieren, meist mehr als 0,25% kosten. Der Bericht betont, dass jeder Basispunkt Anstieg der Gebührenquote das Risiko von Bedeutungsverlust oder Scheitern erhöht, besonders in wettbewerbsintensiven Sektoren.

Folglich können sich zuvor populäre ETFs nicht mehr auf Nischenpositionen verlassen. Das Aufkommen günstigerer Wettbewerber löst ein Wettrennen um niedrigere Gebühren aus. Ein auffälliges Beispiel ist der SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY), der in der ersten Jahreshälfte einen erheblichen Vermögensabfluss von über 21 Milliarden Dollar verzeichnete, wobei ein großer Teil der Mittel zu kostengünstigeren S&P-500-Alternativen wechselte. Inwieweit diese Konkurrenten mit der bahnbrechenden SPDR-Serie, die den ETF-Trend einleitete, vergleichbar sind, bleibt fraglich.

Vorteile für Anleger in der Ära der Gebührenkompression

Die Vorteile der Gebührenkompression kommen Anlegern deutlich zugute und bieten ein beispielloses Spektrum kostengünstiger Optionen für diversifizierte Portfolios mit passiven und aktiven Strategien. Das rasante Wachstum der Branche ist maßgeblich auf die niedrigen Gebühren im ETF-Bereich zurückzuführen. Im Vergleich zu Investmentfonds und anderen aktiv verwalteten Produkten bieten ETFs insgesamt eine attraktivere Gebührenstruktur.

Fazit

Ein anhaltender Trend im ETF-Bereich ist die kontinuierliche Senkung der Gebühren, da Anbieter um Vermögen konkurrieren. Während dies ursprünglich ein attraktives Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Produkten war, stellt diese Wettbewerbsdynamik mittlerweile eine Herausforderung für Fondsmanager dar. Die Anlegerforderung nach niedrigeren Gebühren bleibt bestehen, und die Entwicklung deutet darauf hin, dass sich die Gebührenquoten letztlich dem Nullpunkt oder dem Minimum annähern könnten, das zur Aufrechterhaltung des Betriebs erforderlich ist.

Exchange-Traded Funds (ETFs)
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