Wie werden US-Staatsanleihen ausgegeben?
Staatsanleihen in den Vereinigten Staaten werden vom Finanzministerium (Department of the Treasury) ausgegeben. Ein Rechtsdokument legt die Bedingungen für die Emission fest. In der Regel werden US-Staatsanleihen über Auktionen verkauft. Anleger können Staatsanleihen-ETFs genauso einfach wie Aktien kaufen, ohne den Emissionsprozess zu kennen.
Grundlagen
Im globalen Finanzwesen übertreffen der aggregierte Wert der umlaufenden Anleihen und das tägliche Handelsvolumen von Anleihen diejenigen kollektiver Aktienmärkte deutlich. Trotz ihrer erheblichen Bedeutung bleiben Anleihen im Vergleich zu Aktien für viele Anleger relativ rätselhaft.
Selbst prominente Papiere wie US-Treasury-Anleihen, umgangssprachlich als T-Bonds bezeichnet, entziehen sich nicht diesem Schleier der Unkenntnis. Dennoch bilden sie einen bedeutenden Teil des Gesamtanleihemarktes. Als Inbegriff sicherer festverzinslicher Anlagen dienen Treasury-Bonds als Referenzpunkt, an dem das Risiko anderer Anleihen gemessen wird.
Entwicklung der Emission von Staatsanleihen in den USA
Das US-Finanzministerium steuert die Emission von Staatsanleihen in den Vereinigten Staaten. Die Wurzeln dieser Praxis reichen bis zu Kriegsanleihen zurück, den ersten am offenen Markt gehandelten Treasury-Papieren, die zur Beschaffung von Mitteln für militärische Einsätze aufgelegt wurden. Als diese Kriegsanleihen fällig wurden, verfolgte das Finanzministerium die Strategie, neue Anleihen zu begeben, um die alten abzulösen; so entstand ein nachhaltiger Markt mit kurz-, mittel- und langfristigen Papieren, die sich leicht lagern oder auf dem offenen Markt weiterverkaufen ließen.
In den Anfangszeiten stützte sich das Finanzministerium auf informelle Befragungen von Marktteilnehmern, um optimale Angebotspreise für Anleihen zu ermitteln. In den 1970er-Jahren änderte sich diese Methodik jedoch zugunsten eines Auktionssystems, bei dem jedes Angebot an den Höchstbietenden vergeben wird.
Entstehung eines neuen Anleiheangebots
Bevor die Einzelheiten einer neuen Emission festgelegt werden, sind eine Reihe entscheidender Fragen zu klären. Ein rechtliches Instrument, das die zulässigen Bedingungen für die Emission definiert, ist unerlässlich. Gleichzeitig müssen die Behörden einen Mechanismus für den Verkauf der Anleihen entwickeln. Häufig organisiert die Bundesregierung Anleiheauktionen und lädt zahlreiche Zeichner bzw. Underwriter ein, am wettbewerblichen Bieterverfahren teilzunehmen.
Marketing-Dynamik für neue Anleiheangebote
Der Beginn der Marketingphase umfasst die Erstellung eines vorläufigen offiziellen Dokuments oder einer Offenlegungserklärung, die potenziellen Käufern zugänglich gemacht wird. Anleger prüfen in der Regel Faktoren wie Preis, Risiko und erwartete Renditen, bevor sie ein Gebot abgeben.
Eine wichtige gesetzliche Vorgabe schreibt vor, dass nach einer angemessenen Vermarktungsphase für jede Bundesanleihe eine öffentliche Sitzung einberufen werden muss. Während dieses Zeitraums, der üblicherweise etwa eine Woche umfasst, beurteilen potenzielle Käufer die Offenlegungsunterlagen sorgfältig.
Bei einer vom Staat organisierten Anleiheauktion gibt jedes Konsortium am Tag der öffentlichen Sitzung sein Kaufgebot ab. Die Auktion läuft, bis alle Anleihen fair verteilt sind. Privatkunden bevorzugen es hingegen häufig, Bundesanleihen am Sekundärmarkt zu erwerben, statt an Auktionen teilzunehmen.
Abschluss des Erwerbs und der Abwicklung von Staatsanleihen
In der abschließenden Phase der Emission überweisen die Zeichner die Kaufgelder elektronisch an die benannte Zahlstelle. Anschließend zahlt die Zahlstelle die Emissionskosten auf Weisung des Emittenten aus und übernimmt damit eine zentrale operative Rolle im Emissionsprozess. Der Agent sorgt dafür, dass die Mittel dem vorgesehenen Verwendungszweck der Emission entsprechen und verantwortungsvoll verteilt werden.
Nach Abschluss der Zuteilung verteilt der Rechtsberater ein umfassendes Set von Abschlussdokumenten an jeden Teilnehmer, womit der Emissionsprozess formal beendet wird. Diese Dokumente sind in einem präzisen rechtlichen Rahmen verfasst und technisch anspruchsvoll. Ohne ins Detail zu gehen, ist anzumerken, dass die Abschlussdokumente die in dem genehmigten Kaufangebot festgelegten Bedingungen bestätigen und das Verfahren für Zahlung und Zuteilung der Anleihen beschreiben.
Fazit
Das Verständnis des Emissionsprozesses von Staatsanleihen ist wichtig, weil diese Wertpapiere aufgrund der umfangreichen Besteuerungsbefugnisse der Bundesregierung als besonders sichere festverzinsliche Anlagen gelten. Dennoch bleibt eine sorgfältige Analyse jeder einzelnen Emission ratsam.
Ein tiefgehendes Wissen über alle Emissionsverfahren ist zwar nicht zwingend erforderlich, um als Privatanleger Anleihen zu kaufen, doch können Investoren problemlos über Staatsanleihen-ETFs einsteigen — ähnlich einfach wie beim Aktienhandel. Dennoch ist ein grundlegendes Verständnis des Anleihemarktes vorteilhaft.
Die Bundesregierung sorgt für Liquidität, Marktgängigkeit und ausreichende Größe der Anleiheemissionen, wodurch ein handelbarer Markt entsteht. Diese Faktoren steigern die Attraktivität bestimmter Emissionen und machen sie für potenzielle Anleger interessanter.
