Investitionen in Frankreich: reale Kosten, PFU und Brokerwahl
Regelmäßige ETF-Sparbeiträge sind eine solide Strategie für einen langen Anlagehorizont. Ihre Endrendite hängt jedoch nicht nur von der Wahl des „richtigen Index“ ab, sondern wird von den Gesamtkosten, dem Steuersystem und der Ausführungsqualität bestimmt. Im Folgenden wird erklärt, wie man einen französischen DCA‑Plan aufsetzt, welche Ausgaben zu berücksichtigen sind, wie sich PFU und PEA steuerlich unterscheiden, wie man einen Broker auswählt und wie man ein Portfolio ohne unnötige Komplexität aufbaut.
Wo anfangen: Ziel, Horizont und DCA als Prozess
Definieren Sie zuerst Ihr Ziel (Vermögensaufbau, Ruhestand, Konto für ein Kind), Ihren Horizont (5–10+ Jahre) und den monatlichen Beitrag, den Sie langfristig leisten können.
DCA (regelmäßige Käufe) verteilt das Einstiegssrisiko über die Zeit und reduziert den Einfluss großer Schlagzeilen auf Ihre Entscheidungen. In einem steigenden Markt verzichten Sie auf einen Teil des Vorteils eines perfekt getimten „Kaufs am Tiefpunkt“, gewinnen dafür aber Disziplin und Vorhersehbarkeit.
Der Preis des Investierens
Denken Sie in Begriffen von TCO (Total Cost of Ownership) — der ehrlichen Summe aller Ausgaben über die Laufzeit Ihrer Investments.
- Die TER des Fonds ist bereits im Anteilspreis enthalten — aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.
- Marktfriktionen: Bid/Ask-Spreads und Slippage, besonders außerhalb liquider Handelszeiten.
- Brokergebühren: Gebühren für Orders/Automatikpläne, Börsengebühren; die Konditionen unterscheiden sich stark zwischen Anbietern.
- Steuern auf Dividenden — wenn Sie außerhalb eines PEA sind (siehe PFU und PEA weiter unten).
Fazit: Vergleichen Sie nicht Marketing-Claims, sondern TER + Spread + Brokergebühren + Steuern für Ihre tatsächliche Beitragshöhe und -frequenz.
Steuern: PFU und die Rolle des IFU in Ihrer Steuererklärung
Der Standard in Frankreich ist der PFU (Prélèvement Forfaitaire Unique) von 30 %: 12,8 % Einkommensteuer + 17,2 % Sozialabgaben.
Er gilt für Dividenden und Veräußerungsgewinne außerhalb privilegierter Konten. Bei der jährlichen Steuererklärung können Sie alternativ die Veranlagung nach dem progressiven Tarif wählen, falls das für Sie günstiger ist.
Damit die Meldung nicht zur Odyssee wird, verlassen Sie sich auf das IFU (Imprimé Fiscal Unique) — die jährliche konsolidierte Abrechnung Ihres Brokers über Zahlungen und Transaktionen. Das IFU spart Zeit und reduziert das Fehlerpotenzial in der Steuererklärung.
Was ist das PEA?
Das PEA (Plan d’épargne en actions) ist ein steuerlich begünstigtes Anlagekonto (Aktiensparplan) für Investitionen in europäische Aktien. Nach 5 Jahren sind Kapitalgewinne von der Einkommensteuer befreit (Sozialabgaben bleiben bestehen).
Eine Nuance ist die Anlageberechtigung: Viele „globale“ ETFs sind nicht PEA‑fähig. Achten Sie auf das PEA‑éligible‑Label des Emittenten/Brokers.
Wenn Sie langfristig investieren wollen, reduziert ein PEA die Steuerlast erheblich. Wenn Sie jedoch die größtmögliche globale Abdeckung wünschen, bleibt ein Teil des Portfolios außerhalb des PEA — und hier spielen wieder PFU und TCO eine Rolle.
Wie wählt man einen Broker?
Erstellen Sie eine kurze Checkliste und prüfen Sie 2–3 Kandidaten danach.
- Ausführungskosten: Gebühr für automatische Käufe, Mindestbeitrag, Börsengebühren, Verkaufsbedingungen.
- ETF‑Angebot: Ob die von Ihnen benötigten Indizes verfügbar sind und ob PEA‑Support für Sie wichtig ist.
- Reporting: Verfügbarkeit des IFU, Exportformate, Qualität der Jahresaufstellung.
- Ausführung & UX: Clearingzeiten, Einzahlungsmethoden, Plan pausieren/ändern in 1–2 Klicks, Qualität des Supports.
- Auto‑Invest im PEA: Nicht jeder Anbieter bietet dieselbe Auto‑Invest‑Funktionalität im PEA. Konditionen und Gebühren unterscheiden sich — prüfen Sie das im Voraus.
Beispiel‑Broker
- Boursorama (traditionelle Bank‑Broker mit PEA)
- DEGIRO (niedrige Transaktionskosten, breite ETF‑Auswahl, einige im Core Selection)
- Trade Republic (niedrige Einstiegshürde, Auto‑Invest mit kleinen Beiträgen)
Überprüfen Sie stets die aktuellen Preise.
Handelsausführung: Wann kaufen und wie Spreads reduzieren
Automatikpläne werden oft in festgelegten Zeitfenstern ausgeführt. Wenn Sie manuell kaufen, wählen Sie liquide Handelszeiten am Primärmarkt und vermeiden Sie „dünne“ Marktphasen — das reduziert Spreads und Slippage.
Bei gelegentlichen größeren Käufen ist eine Limit‑Order in der Nähe des theoretischen Werts sinnvoll. Bei kleinen, regelmäßigen Beiträgen reicht in der Regel ein Market‑Kauf während liquider Stunden aus.
Wie man ein Portfolio aufbaut
Überkomplexität vermeiden. Für die meisten langfristigen Ziele reicht eine von zwei Aufstellungen:
- „Ein Core‑ETF“ (minimaler Aufwand): ein breiter Index (MSCI World/ACWI oder ein PEA‑fähiges europäisches Äquivalent). Beiträge monatlich; Rebalancing alle 6–12 Monate oder bei ~±5 Prozentpunkten Abweichung.
- „Core–Satellite“ (etwas flexibler): breiter Index im Kern; Satelliten mit moderatem Gewicht in Europa/EM/Faktoren/Sektoren. Beiträge monatlich/vierteljährlich unter Berücksichtigung der Kosten; Rebalancing vierteljährlich/halbjährlich.
Wichtig ist, Rebalancing‑Regeln im Voraus festzulegen und sich daran zu halten statt an der Nachrichtenlage.
Fazit
Ein praktikabler Investitionsplan in Frankreich ist keine Null‑Gebühren‑Werbung — es geht darum, die Gesamtkosten zu managen, eine informierte Entscheidung über steuerliche Vorteile zu treffen und sorgfältig auszuführen.
Definieren Sie Ihr Ziel, berechnen Sie die TCO, entscheiden Sie PFU vs PEA, wählen Sie einen Broker nach Kriterien, nicht nach Marke, und folgen Sie einfachen Rebalancing‑Regeln. So bleiben regelmäßige ETF‑Beiträge einfach und planbar.
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