Anlegerschutzgesetz (Investor Protection Act): Stärkung der SEC-Aufsicht
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Anlegerschutzgesetz (Investor Protection Act): Stärkung der SEC-Aufsicht

Ellie Montgomery · 27. August 2025 · 3m ·

Durch die Erweiterung der Befugnisse der Securities and Exchange Commission (SEC) zielt das Investor Protection Act von 2009, das Teil des Dodd‑Frank‑Gesetzes ist, darauf ab, künftige Finanzkrisen zu verhindern. Es richtet ein Beratungsgremium ein, das die SEC zu Regulierungsprioritäten berät, und stärkt den Schutz für Whistleblower.

Grundlagen

Das Investor Protection Act ist ein zentraler Bestandteil des Dodd‑Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act von 2009. Es soll die Befugnisse der SEC ausbauen, indem es eine Belohnung für Whistleblower bei Meldung von Finanzbetrug vorsieht, die Haftung für Beihilfe erhöht und die Finanzierung der SEC über fünf Jahre verdoppelt. Dieses Gesetz wurde eingeführt, um das Wiederauftreten von Problemen im Zusammenhang mit Finanzkrisen zu verhindern.

Bestimmungen des Anlegerschutzgesetzes

Eine zentrale Bestimmung des Investor Protection Act ist die Beratung der SEC zu Regulierungsprioritäten, neuen Finanzprodukten, Gebühren und Handelsstrategien; hierfür wurde das Investor Advisory Committee eingeführt. Zudem fördert das Gesetz Transparenz bei Anlageprodukten, indem es die Offenlegung von Interessenkonflikten und Risiken vorschreibt.

Die Rechte von Whistleblowern wurden durch das Gesetz gestärkt: Meldungen können nun innerhalb von 90–180 Tagen nach Entdeckung von Verstößen eingereicht werden. Whistleblower können Belohnungen von bis zu 30 % der Sanktionen erhalten, die 1 Million USD übersteigen. Zur Unterstützung von Whistleblowern und zur Anlegerbildung wurde der Anlegerschutzfonds der SEC eingerichtet.

Das Gesetz untersagt Arbeitgebern Repressalien gegen Whistleblower und ermöglicht bei Bedarf rechtliche Schritte. Darüber hinaus behandelt das Gesetz die Regulierung von Ratingagenturen wegen ihrer bedeutenden Marktrolle. Interessenkonflikte während der Hypothekenkrise erhöhten die Risiken für Anleger. Ratingagenturen müssen jetzt für ihre Praktiken stärker Rechenschaft ablegen und transparenter handeln.

Dodd‑Frank‑Gesetz und Änderungen

Nach der Finanzkrise 2008 wurde das Dodd‑Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act von 2009 erlassen, um die Verantwortlichkeit und Transparenz im Finanzsystem zu verbessern.

Bestimmungen des Dodd‑Frank‑Gesetzes

Dodd‑Frank zielte darauf ab, räuberische Kreditvergaben zu verhindern und das Verbraucherverständnis der Verschuldungsbedingungen zu verbessern. Es führte eine Verbraucherschutzbehörde für Finanzdienstleistungen ein, die Hypotheken, Autokredite und Kreditkarten regulieren soll. Die SEC erhielt zudem erweiterte Befugnisse, Informationen zu sammeln, mit Anlegern zu kommunizieren und Programme zum Anlegerschutz zu starten.

Änderungen bestehender Gesetze

Das Gesetz nahm Änderungen an bestehenden Rechtsvorschriften vor, darunter am Securities Investor Protection Act von 1970 und am Sarbanes‑Oxley Act von 2002. Zu den Änderungen bei SIPA gehörte die Erhöhung des Mindestbeitrags für SIPC‑Mitglieder von pauschal 150 USD auf 0,02 % ihrer Bruttoeinnahmen aus dem Wertpapiergeschäft. Die Kreditobergrenze für US‑Treasury‑Darlehen wurde von 1 Mrd. USD auf 2,5 Mrd. USD angehoben. Änderungen am Sarbanes‑Oxley Act weiteten die Aufsicht des Public Company Accounting Oversight Board auf Broker und Händler aus.

Teilweise Aufhebung durch Trump

Im Mai 2018 unterschrieb Präsident Trump eine teilweise Aufhebung von Dodd‑Frank, durch die einige Banken von bestimmten Vorschriften ausgenommen wurden. Die Entscheidung beruhte auf der Auffassung, dass bestimmte Institute ungerechtfertigt in der Kreditvergabe, auch an kleine Unternehmen, eingeschränkt wurden.

Fazit

Zusammenfassend ist das Investor Protection Act ein wichtiges Gesetz, das darauf abzielt, die Interessen der Anleger zu schützen und künftige Finanzkrisen zu verhindern. Durch Whistleblower‑Schutzmaßnahmen und die Stärkung der Aufsichts­befugnisse der SEC trägt das Gesetz zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit im Finanzsektor bei.

Dodd-Frank Act
Securities and Exchange Commission (SEC)
Investor Protection Act (IPA)
Securities Investor Protection Act (SIPA)
Securities Investor Protection Corporation (SIPC)
Sarbanes-Oxley Act (SOX)
Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB)