Dealer-Märkte verstehen
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Dealer-Märkte verstehen

Ellie Montgomery · 28. August 2025 · 3m ·

Ein Dealer-Markt umfasst mehrere Händler, die Preise zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren veröffentlichen und so Liquidität sowie Transparenz bieten. Market Maker in Dealer-Märkten nutzen Geld-/Brief-Spreads zur Risikokontrolle. Dies unterscheidet sich von Auktions- und Broker-Märkten. Händler und Dealer haben in diesen Märkten unterschiedliche Rollen.

Grundlagen

Ein Dealer-Markt ist ein Finanzmechanismus, bei dem mehrere Händler, bezeichnet als „Market Maker“, öffentlich die Preise anzeigen, zu denen sie bereit sind, ein bestimmtes Wertpapier zu handeln. Diese Preise umfassen den Ankaufs- (Bid) und den Verkaufspreis (Ask/Offer) und bieten damit Liquidität und Transparenz. Dealer-Märkte sind vor allem bei Anleihen, Devisen und im Nasdaq-Aktienhandel verbreitet.

Ein näherer Blick auf Dealer-Märkte

In einem Dealer-Markt stellt ein Market Maker eigenes Kapital bereit, um Investoren Liquidität zu bieten. Er steuert das Risiko hauptsächlich über Geld-Brief-Spreads, die sowohl Kosten für Investoren als auch Ertragsquelle für die Dealer sind. Das steht im Kontrast zu Auktionsmärkten, in denen ein zentraler Spezialist den Handel und die Liquidität vermittelt, indem Käufer und Verkäufer für ein bestimmtes Wertpapier zusammengeführt werden.

Dealer-Märkte vs. Broker-Märkte

Dealer-Märkte unterscheiden sich deutlich von Broker-Märkten:

  • Buyer-Seller-Anordnung: In Broker-Märkten erfordert ein Trade definierte Käufer und Verkäufer, während in Dealer-Märkten Käufer und Verkäufer unabhängig über Market Maker Aufträge ausführen.
  • Ausführung für Dritte: Broker führen Trades im Auftrag anderer aus, während Dealer für eigene Rechnung handeln.
  • Kauf-/Verkaufsrechte: Broker besitzen nicht das Recht, Wertpapiere selbst zu kaufen oder zu verkaufen, Dealer hingegen schon.
  • Kommissionen: Broker verdienen Provisionen für Transaktionen, während Dealer als primäre Prinzipale keine Provisionen erhalten, sondern über Spreads profitieren.

Beispiel für einen Dealer-Markt

Beispielsweise hat Dealer X einen Überschuss an Aktien der XYZ Corporation (verschiedene Market Maker notieren an der NYSE $25,00 / $25,05) und möchte verkaufen. Er könnte ein Geld-/Brief-Quote von $24,95 / $25,03 einstellen. Investoren, die XYZ-Aktien kaufen wollen, könnten das Angebot von Dealer X zu $25,03 wählen, da es etwas günstiger ist als das $25,05-Angebot anderer Market Maker. Verkäufer hingegen sind womöglich nicht an dem $24,95-Geldkurs von Dealer X interessiert, da dieser 2 Cent unter dem Angebot anderer Dealer liegt.

Unterschied zwischen Trader und Dealer

Dealer sind spezialisierte Händler, die sich verpflichtet haben, kontinuierlich zweiseitige Märkte für die von ihnen gehandelten Wertpapiere bereitzustellen. Das umfasst das Setzen von Geld- und Briefkursen und das Erzielen von Gewinnen aus dem Spread. Trader hingegen müssen keine zweiseitigen Märkte schaffen und können frei kaufen oder verkaufen. Sie gelten als Preisnehmer und sind auf Marktbewegungen angewiesen, um Positionen gewinnbringend zu schließen.

Arten von Wertpapierdealern

In modernen Finanzmärkten sind Broker-Dealer (BDs) regulierte Einheiten, die sowohl für eigene Rechnung als auch für Kunden Wertpapiere handeln. Einige agieren als Agenten und führen Trades ausschließlich für Kunden aus und verdienen Provisionen. Andere fungieren sowohl als Prinzipale als auch als Agenten, handeln also aus eigenen Beständen und gegenüber Kunden.

Man unterscheidet grob zwei Kategorien von Broker-Dealern: Wirehouses, die eigene Produkte vertreiben, und unabhängige Broker-Dealer, die Produkte externer Anbieter verkaufen.

Fazit

Dealer-Märkte spielen eine zentrale Rolle in den Finanzmärkten, indem sie durch Market Maker Liquidität und Transparenz bereitstellen. Diese Märkte unterscheiden sich von Broker- und Auktionsmärkten und weisen unterschiedliche Rollen für Trader und Dealer auf. Das Verständnis dieser Unterschiede ist für Marktteilnehmer essenziell. Online-Trading-Plattformen wie Robinhood sind Broker, keine Dealer-Märkte, da sie Trades ausschließlich im Auftrag von Kunden ausführen und keinen eigenen Marktplatz oder Börsenbetrieb betreiben.

Broker-Dealers
Dealer Market