Den Dow Jones Industrial Average (DJIA) verstehen
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA), allgemein bekannt als „Der Dow“, ist ein renommierter US-Aktienindex, der die Kursbewegungen von 30 bedeutenden amerikanischen Unternehmen abbildet. Gegründet 1896 von Charles H. Dow und Edward Jones, dient er als Benchmark für die allgemeine Marktlage und die US‑Wirtschaft. Dieser Artikel erklärt die Grundlagen des DJIA, seine Berechnungsmethode und seine Aussagekraft.
Grundlagen
Der Dow Jones Industrial Average, oft einfach „Der Dow“ genannt, nimmt einen wichtigen Platz in der Finanzwelt ein. Er wurde am 26. Mai 1896 von Charles H. Dow und Edward Jones gegründet. Ursprünglich setzte sich der Dow aus 12 Industrieaktien zusammen und stellte einen numerischen Indikator für Markttrends dar. Der erste veröffentlichte Durchschnitt lag bei beeindruckenden 40,94 Punkten.
Bestandteile des DJIA
Heute besteht der DJIA aus 30 prominenten US-Unternehmen, die aus verschiedenen Wirtschaftssektoren ausgewählt werden. Auffällig ist, dass die Transport- und Versorgungsbranchen in diesem Index nicht enthalten sind, da sie durch eigene Indizes abgedeckt werden: den Dow Jones Transportation Average (DJTA) und den Dow Jones Utility Average (DJUA). Auf der aktuellen Liste finden sich Branchengrößen wie Apple, Goldman Sachs, Microsoft, Coca-Cola, Boeing und Chevron. Bemerkenswert ist, dass General Electric, das einzige Unternehmen, das seit 1896 Bestandteil war, schließlich aus dem Index entfernt wurde.
Der DJIA ist nicht statisch; seine Zusammensetzung ändert sich im Laufe der Zeit nach spezifischen qualitativen Kriterien. Unternehmen mit solider Wachstumsbilanz und breitem Anlegerinteresse kommen für eine Aufnahme in Frage, sodass der Index die sich wandelnden Marktbedingungen widerspiegelt.
Berechnung des DJIA
Die Berechnung des DJIA hat sich seit seiner Gründung erheblich entwickelt. In den Anfangsjahren führte Charles Dow die Berechnungen manuell durch, indem er die Preise der 12 Aktien addierte und durch 12 teilte. 1923 übernahm Arthur „Pop“ Harris diese Aufgabe. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 1963 übernahmen Computer die Berechnung.
Preisgewichteter Index
Der DJIA ist ein preisgewichteter Index, was bedeutet, dass Aktien mit höheren Kursen ein größeres Gewicht im Index haben. Statt durch die Anzahl der Aktien zu teilen, wie bei einem arithmetischen Mittel, wird die Summe der Kurse der Komponenten durch einen speziellen Divisor geteilt. Dieser Dow‑Divisor wird fortlaufend angepasst, um die Auswirkungen von Aktiensplits, Dividenden oder Unternehmensabspaltungen zu neutralisieren und so die Konsistenz des Index zu erhalten. Folglich wird der DJIA ausschließlich durch Kursveränderungen der einzelnen Aktien beeinflusst, wobei höherpreisige Titel einen stärkeren Effekt haben.
Wirtschaftsbarometer
Der DJIA stellt im Wesentlichen den gewichteten Durchschnitt der Kurse seiner Komponenten dar und fungiert damit selbst als Preisindikator. Fällt der DJIA, bedeutet das, dass die Aktien insgesamt zu niedrigeren Kursen gehandelt werden und somit an Wert verloren haben. Umgekehrt deutet ein Anstieg des DJIA auf steigende Aktienkurse der enthaltenen Unternehmen hin und signalisiert Optimismus am Markt.
Im Zeitverlauf dient der DJIA als Gradmesser für die breitere Wirtschaft. Sein größter prozentualer Ein-Tages-Verlust ereignete sich am 19. Oktober 1987 mit einem dramatischen Rückgang von 22 %. Der zweitgrößte Einbruch von 12,9 % fand am 16. März 2020 statt und fiel in eine Phase erheblicher Turbulenzen an den Finanzmärkten.
Wichtig ist jedoch zu beachten, dass ein starker Anstieg des DJIA auch durch einen erheblichen Kursanstieg einer einzelnen Firma verursacht werden kann, der Verluste anderer Unternehmen überlagert. Ein höherer DJIA bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass das jeweilige Unternehmen, in das Sie investiert sind, besser performt. Der Index misst den kollektiven Trend aller 30 Aktien; die Richtung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von steigenden und fallenden Kursen.
Fazit
Der Dow Jones Industrial Average, bekannt als „Der Dow“, bleibt ein ikonisches Symbol des US-Aktienmarkts. Seit seiner Gründung 1896 hat er sich von einem 12-Aktien-Index zu einem Korb von 30 vielfältigen Unternehmen entwickelt. Als preisgewichteter Index spiegelt der DJIA den durchschnittlichen Aktienkurs seiner Komponenten wider und dient als Referenz für Marktbedingungen und die US-Wirtschaft. Trotz erheblicher Schwankungen ist das Verständnis seiner Zusammensetzung und Berechnung für Anleger und Finanzprofis unerlässlich, um die Komplexität der Aktienmärkte einzuordnen.