Der Predators' Ball: Wall Streets berüchtigtes Ereignis
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Der Predators' Ball: Wall Streets berüchtigtes Ereignis

Ellie Montgomery · 27. August 2025 · 3m ·

Der Predators' Ball, veranstaltet von Drexel Burnham Lambert Inc., war eine jährliche Konferenz, die risikoreiche Unternehmen mit Investoren verband, die hohe Renditen suchten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Veranstaltung zu einer Plattform, die Leveraged Buyouts und feindliche Übernahmen mithilfe von Junk-Bonds erleichterte. Heute bezeichnet der Ausdruck 'predators' ball' Treffen wohlhabender Investoren, die aggressive Taktiken wie Shortselling und Übernahmen zur Gewinnerzielung einsetzen.

Grundlagen

Der Predators' Ball war eine jährliche Konferenz, organisiert von der Investmentbank Drexel Burnham Lambert Inc. Ziel war es, risikoreiche Unternehmen, die Kapital benötigten, mit Investoren zusammenzubringen, die bereit waren, höhere Risiken für höhere Renditen einzugehen. Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Fokus der Veranstaltung zunehmend auf die Ermöglichung von Leveraged Buyouts und feindlichen Übernahmen mittels Junk-Bonds. Der Name der Veranstaltung entstand durch die Beteiligung einflussreicher Corporate-Raider und Finanzierer, die Kunden von Drexel waren.

Hintergründe zum Predators' Ball

Der Predators' Ball zog bekannte Persönlichkeiten wie Ron Perelman und Carl Icahn an, die als Private-Equity-Investoren und Corporate-Raider agierten. Ebenfalls anwesend waren institutionelle Investoren, die an Hochzinsanleihen interessiert waren, sowie Managementteams von Unternehmen, die bereits Ziele oder potenzielle Ziele von Leveraged Buyouts darstellten.

Der Begriff 'predators' ball' wurde später auch zum Titel eines Buchs, das den Aufstieg des Handels mit Junk-Bonds und den späteren Niedergang von Drexel und Michael Milken dokumentiert. Milken, später als Philanthrop bekannt und einst verurteilt, nutzte während seiner Zeit bei Drexel in den 1980er-Jahren Hochzins-Junk-Bonds zur Unternehmensfinanzierung sowie für Fusionen und Übernahmen. Seitdem wird 'predators' ball' allgemein verwendet, um Versammlungen wohlhabender Investoren zu beschreiben, die mit aggressiven Strategien wie Shortselling, Übernahmen und ähnlichen Taktiken Profit erzielen.

Connie Brucks Buch

1988 veröffentlichte die Journalistin Connie Bruck 'The Predators' Ball', ein Buch, das die Geschichte von Drexel Burnham Lambert und das Aufkommen der Junk-Bond-Raider in den 1980er-Jahren schildert. Bruck betonte die maßgebliche Rolle, die Milken und Drexel bei der Förderung des Trends zu Leveraged Buyouts spielten. Das Buch erregte großes Interesse; Milken versuchte sogar, eine Zahlung anzubieten, um die Veröffentlichung zu verhindern, ein Angebot, das Bruck ablehnte.

Da das Buch zeitlich mit dem Höhepunkt des Leveraged-Buyout-Booms zusammenfiel, aktualisierte Bruck es später, um den anschließenden Niedergang von Drexel und Milkens jurische Probleme im Zusammenhang mit Wertpapier- und Berichtspflichtverletzungen abzudecken. 1988 erhob die Securities and Exchange Commission (SEC) Vorwürfe gegen Milken und Drexel Burnham Lambert wegen Insiderhandels und Aktienbetrugs. Ein Jahr später erfolgte eine bundesstaatliche Anklage gegen Milken; er bekannte sich schließlich schuldig in Wertpapierbetrugs-Angelegenheiten und verbüßte knapp zwei Jahre Haft.

Fazit

Der Predators' Ball war ein prägendes Ereignis in der Geschichte von M&A und Unternehmensfinanzierung. Er ebnete den Weg für aggressive Strategien wie Leveraged Buyouts und feindliche Übernahmen unter Einsatz von Junk-Bonds. Der Begriff 'predators' ball' wird bis heute genutzt, um ähnliche Versammlungen wohlhabender Investoren zu beschreiben, die durch aggressive Methoden hohe Gewinne anstreben.

Predators' Ball