Dow Jones Industrial Average und S&P 500 im Vergleich
Der DJIA verfolgt die Aktienkurse von 30 der größten amerikanischen Konzerne, während der S&P 500 500 Large‑Cap‑US‑Aktien überwacht. Beide Indizes bieten einen umfassenden Überblick über den Zustand des Aktienmarkts insgesamt.
Grundlagen
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) und der Standard & Poor's 500 Index (S&P 500) sind prominente Indikatoren des US-Aktienmarkts. Unabhängig von individuellen Präferenzen unter Anlegern verfolgen beide das gemeinsame Ziel, in Echtzeit eine umfassende Perspektive auf Richtung und Ausmaß von Aktienkursbewegungen zu bieten. Ihre Kennzahlen entstehen durch die Beobachtung von Preisverschiebungen in unterschiedlichen Aktienlisten, wobei jede Liste ihre eigene Methodik anwendet. Obwohl es Überschneidungen gibt, unterscheiden sich die Auswahl der Aktien und die Berechnungsverfahren.
Dow Jones Industrial Average (DJIA)
Der 1896 eingeführte Dow Jones Industrial Average blickt auf eine lange Geschichte als Amerikas ursprünglicher Aktienindex zurück. Ursprünglich zur Beobachtung von 12 bedeutenden Unternehmen konzipiert, umfasst der heutige DJIA 30 renommierte Blue‑Chip‑Werte.
Trotz seines Namens ist der Ausdruck „industrial“ im DJIA historisch bedingt, da die meisten Indexbestandteile nicht mehr aus dem verarbeitenden Gewerbe stammen. Stattdessen repräsentieren sie verschiedene wichtige Sektoren; für Versorgungsunternehmen und den Transportsektor existieren eigene Dow‑Jones‑Indizes. Alle DJIA‑Bestandteile genießen hohe Bekanntheit in der Bevölkerung und umfassen Dauerbrenner wie Johnson & Johnson (JNJ), Coca‑Cola (KO), Disney (DIS) und Microsoft (MSFT).
Die Auswahl zur Aufnahme in den DJIA ist einigermaßen undurchsichtig und orientiert sich an Branchenführerschaft sowie hoher Marktkapitalisierung. Änderungen der Indexzusammensetzung sind selten und werden sorgfältig überlegt; sie erfolgen häufig in Form mehrerer Ersatzvorgänge während periodischer Überprüfungen.
Bei der Gewichtung verwendet der DJIA einen preisgewichteten Ansatz mit dem Dow‑Divisor, der die Auswirkungen von Aktiensplits und Dividenden abmildert. Folglich reagiert der DJIA in erster Linie auf Kursbewegungen und verstärkt den Einfluss höher bepreister Aktien und signifikanter Preisveränderungen.
Standard & Poor's 500 Index (S&P 500)
Der 1957 eingeführte S&P 500 Index überwacht 500 bedeutende börsennotierte US‑Aktien und deckt unterschiedliche Wirtschaftssektoren ab. Ein Expertenkomitee wählt diese Aktien sorgfältig nach klaren Kriterien aus. Zulassungsfähig sind Aktien mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 12,7 Mrd. USD, einem Streubesitz von über 10 %, positiven Gewinnen in den letzten vier Quartalen sowie ausreichender Liquidität, gemessen an Kurs und Volumen.
Die Sektoraufteilung des S&P 500 besteht überwiegend aus Informationstechnologie (28,3 %), Gesundheitswesen (13,4 %) und Finanzwerten (12,4 %). Stand 30. Juni 2023 gehören zu den zehn gewichtigsten Indexbestandteilen (nach Gewicht):
- Apple (AAPL)
- Microsoft (MSFT)
- Amazon (AMZN)
- NVIDIA (NVDA)
- Alphabet Class A (GOOGL)
- Tesla (TSLA)
- Meta Class A (META)
- Alphabet Class C (GOOG)
- Berkshire Hathaway Class B (BRK.B)
- UnitedHealth Group (UNH)
Der S&P 500 verwendet eine marktkapitalisierungsgewichtete Methode, wodurch beispielsweise eine 10%ige Kursänderung einer Aktie im Wert von 20 USD denselben Einfluss auf den Index hat wie eine 10%ige Änderung einer Aktie im Wert von 50 USD.
Dow Jones vs. S&P 500: Wahl zwischen zwei Wirtschaftsbarometern
Eine eindeutige Antwort, welcher Index „besser“ ist, bleibt aus. Beide gelten als wichtige Indikatoren der US‑Wirtschaft, da sie große Unternehmen abbilden. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch die Breite: Der S&P 500 umfasst 500 der größten US‑Unternehmen und wird von manchen Investoren daher als genauere Abbildung der wirtschaftlichen Lage angesehen. Im Gegensatz dazu besteht der Dow Jones nur aus 30 Blue‑Chip‑Unternehmen.
Anlage in DJIA und S&P 500: Indirekte Wege
Direkt in den Dow Jones Industrial Average oder den S&P 500 zu investieren ist nicht möglich, da es sich um Indizes handelt. Allerdings können Sie über Finanzinstrumente an deren Entwicklung partizipieren. Verschiedene Investmentfonds und Exchange‑Traded Funds (ETFs) verfolgen das Ziel, die Bewegungen dieser Indizes nachzubilden. Durch den Kauf von Anteilen solcher Instrumente können Sie an deren Performance teilhaben, die periodisch ähnlich wie die Indizes angepasst wird.
Fazit
Sowohl DJIA als auch S&P 500 dienen Anlegern als Instrumente zur Einschätzung der Gesamtentwicklung des US‑Aktienmarkts. Der S&P 500 liefert jedoch eine breitere Perspektive, da er einen größeren Querschnitt des Gesamtspektrums US‑amerikanischer Aktien in seine Bewertung einbezieht.