Kurzer Einblick in das Multijurisdictional Disclosure System (MJDS)
Das MJDS ermöglicht es der U.S. Securities and Exchange Commission, Anträge zum Verkauf von Wertpapieren an den US-Märkten anhand von Dokumenten zu prüfen, die für die kanadische Gegenstelle erstellt wurden. Diese Vereinbarung reduziert die Einreichungskosten und den administrativen Aufwand für beide Länder. Allerdings können nur größere börsennotierte Unternehmen dieses Verfahren nutzen; kleine Unternehmen und Startups, die einen Börsengang (IPO) planen, sind ausgeschlossen.
Grundlagen
Das Multijurisdictional Disclosure System (MJDS) wurde im Juli 1991 gemeinsam von der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) und den Canadian Securities Administrators eingeführt. Es vereinfacht den Prozess für berechtigte kanadische Emittenten, Wertpapiere nach dem Securities Act zu registrieren und nach dem Exchange Act zu berichten, indem Dokumente verwendet werden, die den kanadischen Anforderungen entsprechen. Dieses System ermöglicht es berechtigten kanadischen Unternehmen, Wertpapiere in den USA anzubieten, indem sie einen Prospekt nutzen, der den kanadischen Offenlegungsstandards entspricht, und erleichtert so die Börsennotierung in den Märkten des jeweils anderen Landes.
Wie funktioniert das MJDS?
Unter dem Multijurisdictional Disclosure System haben berechtigte Emittenten die Möglichkeit, ihre kontinuierlichen Meldepflichten in den USA zu erfüllen, indem sie ihre kanadischen Offenlegungsdokumente bei der U.S. SEC einreichen, ergänzt um zusätzliche US-Anforderungen. Darüber hinaus können diese Unternehmen ihre routinemäßigen kanadischen Offenlegungsunterlagen bei der SEC hinterlegen, vorbehaltlich einiger zusätzlicher US-Vorgaben. Während die SEC die Befugnis zur Überprüfung von MJDS-Einreichungen behält, überlässt sie in der Regel die regulatorische Prüfung der kanadischen Aufsicht, sofern keine Bedenken gegen die Einreichung bestehen. Dieses System erkennt damit an, dass die kanadischen regulatorischen Anforderungen ausreichend sind, um US-Investoren zu schützen.
Auswirkungen des MJDS
Das MJDS vereinfacht den Kapitalbeschaffungsprozess für kanadische Unternehmen, indem es ihnen erlaubt, über Wertpapierangebote sowohl in den USA als auch in Kanada Mittel zu beschaffen. Dadurch werden die Kosten, die Zeit und der administrative Aufwand bei der Ausgabe von Aktien und der Einhaltung mehrerer Offenlegungssysteme reduziert. Berechtigte kanadische Unternehmen können wählen, ob sie Mittel in Verbindung mit Wertpapierangeboten in Kanada oder ausschließlich in den USA beschaffen möchten. Zudem gibt es ein Gegenseitigkeitsabkommen, das US-Firmen erlaubt, Mittel über Wertpapierangebote in Kanada zu beschaffen, wenngleich dies seltener genutzt wird.
Um sich für das MJDS zu qualifizieren, müssen kanadische Unternehmen bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gehört, dass sie in Kanada börsennotiert sind und eine Mindeststreuung (public float) einer bestimmten Größe aufweisen. Indem sie diese Kriterien erfüllen, können kanadische Unternehmen den vereinfachten Prozess des MJDS nutzen, um Finanzierungsmöglichkeiten sowohl auf dem US- als auch auf dem kanadischen Markt zu erschließen, ihre Kapitalbeschaffung zu verbessern und ihren Investorenkreis zu erweitern.
Zulassungsregeln für das MJDS
Das MJDS bietet einen vereinfachten Kapitalbeschaffungsprozess; allerdings steht es kleineren kanadischen Unternehmen und Startups, die über IPOs Kapital aufnehmen wollen, nicht zur Verfügung. Diese Unternehmen haben zwar alternative Wege, in den USA Kapital zu beschaffen, sind jedoch nicht für das vereinfachte System des MJDS berechtigt, das für größere börsennotierte Unternehmen konzipiert ist.
Für berechtigte Unternehmen, die das MJDS nutzen können, bringt es erhebliche Vorteile. Es ermöglicht Unternehmen, auf dem US-Markt Mittel mittels verschiedener Wertpapierarten zu beschaffen, mit Ausnahme bestimmter Derivateinstrumente. Das bietet Flexibilität bei der Wahl geeigneter Finanzierungsinstrumente, unter Einhaltung der festgelegten Einschränkungen.
Durch die Nutzung des MJDS können berechtigte Unternehmen von einem vereinfachten Kapitalbeschaffungsprozess profitieren und dabei Kosten, Zeit und Verwaltungsaufwand reduzieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Anwendungsbereich des MJDS auf größere börsennotierte Unternehmen beschränkt ist; kleinere Unternehmen und Startups, die einen IPO anstreben, sind ausgeschlossen. Diese Unternehmen haben weiterhin Möglichkeiten, in den USA Kapital aufzunehmen, müssen dafür jedoch einen anderen, nicht vereinfachten Weg wählen.
Fazit
Das Multijurisdictional Disclosure System vereinfacht den Prozess für berechtigte kanadische Emittenten, Wertpapiere zu registrieren und nach dem Securities Act sowie dem Exchange Act in den USA zu berichten, indem kanadische Offenlegungsdokumente verwendet werden. Dieses System senkt Einreichungskosten und den administrativen Aufwand für beide Länder, eröffnet kanadischen Unternehmen Zugang zu US-Finanzierungsquellen und erweitert ihren Investorenkreis. Allerdings steht das MJDS nur größeren börsennotierten Unternehmen offen und schließt kleinere Unternehmen sowie Startups, die einen IPO planen, aus.