Methodik zur Berechnung des S&P 500 Index
Der S&P 500 Index misst den Wert der 500 größten US-Unternehmen. Er ist ein entscheidender Indikator für die Performance des Aktienmarktes und der Wirtschaft. Berechnet auf Basis der Marktkapitalisierung ist er zugunsten von Large-Cap-Unternehmen gewichtet.
Grundlagen
Der S&P 500 Index ist ein wichtiges Instrument in der Finanzwelt, konzipiert, um die Entwicklung des US-Aktienmarktes und der Wirtschaft zu erfassen. Dieser Index besteht aus den Aktien der 500 größten Unternehmen und repräsentiert etwa 80 % der verfügbaren Marktkapitalisierung in den USA. Im Gegensatz zum Dow Jones Industrial Average (DJIA), der in der breiten Öffentlichkeit bekannter ist, bietet der S&P 500 einen breiteren und umfassenderen Blick auf den Markt.
Was misst der S&P 500?
Standard & Poor's (S&P) hat den S&P 500 Index geschaffen, um einen schnellen Überblick über den Aktienmarkt und die wirtschaftlichen Bedingungen zu geben. Er dient als Barometer für US-Aktien, leitet Anlageentscheidungen von Profis und fungiert als Referenzwert für verschiedene Finanzprodukte wie Investmentfonds und Exchange-Traded Funds (ETFs).
Berechnung des S&P 500
Das Verständnis der Berechnung des S&P 500 ist entscheidend, um seine Bewegungen richtig zu interpretieren. Dieser Index nutzt eine nach Marktkapitalisierung gewichtete Methodik, was bedeutet, dass Unternehmen mit größerer Marktkapitalisierung einen stärkeren Einfluss auf die Indexentwicklung haben.
Wesentliche Berechnungsformel
Die Formel zur Berechnung des S&P 500 Index lautet wie folgt:
S&P 500 Index = Gewichtete Marktkapitalisierung aller S&P 500-Aktien ÷ Indexdivisor
Um die gesamte Marktkapitalisierung des S&P 500 zu erhalten, werden die floatausgerichteten (free-float adjustierten) Marktkapitalisierungen aller enthaltenen Aktien aufsummiert. Diese Summe wird anschließend durch einen Indexdivisor geteilt, eine firmeneigene Kennzahl von S&P.
Anpassung des Indexdivisors
Der Indexdivisor spielt eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass nicht-wirtschaftliche Ereignisse wie Aktiensplits, Sonderdividenden oder Ausgliederungen den Indexwert nicht verzerren. Er wird bei solchen Ereignissen angepasst, damit der Index seine Genauigkeit als Marktabbild behält.
Schwächen des S&P 500
Obwohl der S&P 500 ein hervorragendes Messinstrument für die Gesamtlage des Marktes ist, hat er seine Grenzen. Ein auffälliger Nachteil ist seine inhärente Verzerrung zugunsten von Large-Cap-Unternehmen durch die nach Marktkapitalisierung gewichtete Methodik.
Einfluss von Mega‑Caps
Größere Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung üben einen stärkeren Einfluss auf den S&P 500 aus. Beispielsweise machte Apple (AAPL) zum 9. Juli 2023 aufgrund einer Marktkapitalisierung von rund 3 Billionen US-Dollar etwa 7,70 % des Index aus. Im Gegensatz dazu haben kleinere Unternehmen wie Adobe (ADBE) mit einer Marktkapitalisierung von 221,19 Milliarden US-Dollar nur ein vernachlässigbares Gewicht von 0,60 % im Index.
Dies kann dazu führen, dass Mega‑Cap-Aktien die Performance kleinerer Werte überlagern und deren Stärke oder Schwäche verschleiern. Dennoch bietet diese Indexstruktur meist eine realistischere Abbildung der Gesamtwirtschaft im Vergleich zu Indizes mit anderen Gewichtungsmethoden.
Vorteile des S&P 500
Trotz seiner Einschränkungen bleibt der S&P 500 ein wertvolles Instrument zum Verständnis der US-Wirtschaft und des Aktienmarktes.
- Umfassende Abbildung: Mit der Aufnahme von 500 unterschiedlichen Unternehmen liefert der S&P 500 einen umfassenden Überblick über die US-Wirtschaft und deckt verschiedene Branchen ab. Im Gegensatz dazu bietet der DJIA, der nur 30 Unternehmen umfasst, einen engeren Blick.
- Unterschiede zum DJIA: Im Vergleich zum DJIA, der preisgewichtet ist, sorgt die nach Marktkapitalisierung gewichtete Methode des S&P 500 dafür, dass größere Unternehmen den Index nicht allein aufgrund hoher Aktienkurse dominieren. Die Zusammensetzung des DJIA kann zu starken Bewegungen führen, die eher durch Kursveränderungen als durch fundamentale Kennzahlen bedingt sind.
Berechnungsmethodik des DJIA
Der DJIA unterscheidet sich deutlich vom S&P 500 in seiner Berechnungsweise. Der DJIA ist ein preisgewichteter Index, das heißt, er berechnet die Summe der Kurse seiner 30 Bestandteilaktien. Daher hat eine Ein-Punkt-Bewegung einer dieser Aktien eine gleichwertige Auswirkung auf den Indexwert. Ähnlich wie beim S&P 500 verwendet auch der DJIA einen firmeneigenen Divisor, um seine Genauigkeit zu wahren.
Fazit
Der S&P 500 Index dient als wichtiger Referenzwert für US-Large-Cap-Aktien und ist wesentlich für das Verständnis des breiteren Marktes und der wirtschaftlichen Lage. Seine nach Marktkapitalisierung gewichtete Methodik bietet im Vergleich zu enger gefassten Indizes wie dem DJIA einen umfassenderen Blick. Allerdings kann die Tendenz des S&P 500, Mega‑Cap-Aktien stärker zu gewichten, kleinere Unternehmen gelegentlich in den Hintergrund drängen. Trotzdem bleibt er ein unverzichtbares Werkzeug für Anleger und Analysten.