So vermeiden Sie betrügerische Broker-Taktiken
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So vermeiden Sie betrügerische Broker-Taktiken

Alice Cooper · 28. August 2025 · 4m ·

Unlautere Broker betreiben übermäßiges Trading, um für sich selbst Provisionen zu generieren, was ein klares Warnsignal ist. Ebenso ist es ratsam, Broker zu meiden, die Investitionen knapp unterhalb von Breakpoints vorschlagen, nur um ihre Provisionen zu sichern. Es ist die Verantwortung der Broker, Ihre finanziellen Bedürfnisse und Grenzen zu verstehen und entsprechend geeignete Anlageempfehlungen zu geben.

Grundlagen

Obwohl die Securities and Exchange Commission (SEC) und die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) wirksame Vorschriften haben, ist eigene Recherche die verlässlichste Methode, um unzuverlässige Broker zu vermeiden. Selbst bei gründlichen Hintergrundprüfungen von Firmen, Brokern oder Finanzplanern können Anleger Opfer von Betrug werden. Dieser Artikel beleuchtet die unethischen Taktiken, mit denen Broker ihre Provisionen erhöhen und ahnungslose Anleger mit minderwertigen Anlageoptionen täuschen.

Churning: Übermäßiges Trading zugunsten des Brokers

Churning ist eine Praxis, bei der Broker Kundenkonten übermäßig handeln, um eigenen finanziellen Gewinn zu erzielen. Statt die Interessen des Anlegers in den Vordergrund zu stellen, priorisieren diese Broker die Erhöhung ihrer eigenen Provisionen. Schon ein einziger Handel ohne legitimen Zweck kann als Churning gelten. Ungewöhnlich hohe Transaktionsvolumina ohne entsprechendes Wachstum des Portfoliowerts sind Warnzeichen für dieses unethische Verhalten.

Zum Schutz vor Churning können Sie ein Wrap-Konto in Betracht ziehen. Bei dieser Kontenart verwaltet ein Broker Ihr Portfolio gegen eine Pauschalgebühr und handelt nur, wenn dies Ihren Anlagen zugutekommt. Unabhängig davon, ob Sie Ihrem Broker das Handelsmandat erteilt haben, ist es immer wichtig, über die Aktivitäten Ihres Portfolios informiert zu bleiben.

Dividendentricks

Dividendentricks sind eine Taktik, mit der Broker Kunden dazu bringen, Investitionen auf Basis bevorstehender Dividenden zu kaufen, um Provisionen für sich selbst zu erzielen. Dieses Vorgehen führt jedoch oft zu nur geringem Nutzen für Anleger.

Beispielsweise könnte ein Broker empfehlen, eine Aktie zum Preis von 100 USD zu kaufen, wenn eine Dividende von 5 USD erwartet wird, und so einen kurzfristigen Ertrag von 5 % in Aussicht stellen. Tatsächlich fällt der Aktienkurs aber um den Dividendenbetrag (5 USD), sobald die Aktie ex-Dividende gehandelt wird. Das bedeutet, dass der Anleger kurzfristig kaum profitiert und zusätzlich steuerliche Belastungen entstehen können.

Diese Praxis gilt auch für Investmentfonds, bei denen Berater den Kauf von Fonds empfehlen, die in dividendenzahlende Unternehmen investieren. Solche Dividenden können jedoch den Nettoinventarwert des Fonds senken und eher die Provisionen des Brokers als die Renditen des Anlegers begünstigen. Wenn Anleger erst nach der Dividendenausschüttung kaufen, können sie oft zu einem niedrigeren Preis erwerben und möglicherweise höhere Steuern auf Dividendeneinkünfte vermeiden.

Verkaufsgebühren und Breakpoints

Brokerhäuser und Fondsgesellschaften erheben oft Verkaufsgebühren auf bestimmte Anlagen, wodurch Anleger mehr bezahlen als nötig. Wenn eine Fondsgesellschaft beispielsweise 6 % Gebühren für Anlagen unter 20.000 USD und nur 5 % für Anlagen ab 20.000 USD verlangt, qualifiziert eine Anlage von genau 20.000 USD für eine niedrigere Verkaufsgebühr, bekannt als „Breakpoint“-Vorteil.

Einige unlautere Berater empfehlen jedoch, geringfügig weniger zu investieren, etwa 19.500 USD, anstatt die qualifizierende Summe zu erreichen, sodass Anleger auf 500 USD bzw. 1 % potenzielle Ersparnis verzichten. Außerdem schlagen diese Berater möglicherweise vor, Investitionen auf verschiedene Gesellschaften zu verteilen, selbst wenn diese ähnliche Dienste anbieten, wodurch höhere Breakpoint-Vorteile verloren gehen. In solchen Fällen profitieren die Berater durch höhere Provisionen, während Anleger die Chance auf niedrigere Gebühren bei höheren Breakpoints verlieren.

Ungeeignete Transaktionen: Worauf Sie achten sollten

Ungeeignete Transaktionen beziehen sich auf Anlagen, die nicht zu den Umständen oder Zielen eines Kunden passen. Broker sind verpflichtet, die finanziellen Bedürfnisse und Beschränkungen ihrer Kunden zu verstehen und entsprechende Empfehlungen abzugeben.

Zum Beispiel sind Investitionen mit doppelten Steuerbefreiungen oft ungeeignet. Dies tritt auf, wenn ein Berater bereits steuerlich geschützte Mittel, etwa in einem IRA, in steuerfreie Anleihen oder andere Wertpapiere legt. Das ist unangemessen, weil es den Bedürfnissen des Kunden nicht entspricht und meist zu geringeren Renditen im Vergleich zu anderen Anlagen führt.

Weitere ungeeignete Transaktionen umfassen hochriskante Investments für Anleger mit geringer Risikotoleranz, die Konzentration von Mitteln in einer einzelnen Aktie oder einem einzelnen Wertpapier sowie die Wahl illiquider Anlagen, wenn ein leichter Zugang zu Mitteln erforderlich ist. Wenn Anleger sich dieser ungeeigneten Transaktionen bewusst sind, können sie fundierte Entscheidungen treffen und sicherstellen, dass ihre Anlagen zu ihren individuellen Verhältnissen und Zielen passen.

Fazit

Alle Anleger, unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund, sollten ihre Konten regelmäßig überwachen. Es ist nicht notwendig, täglich zu prüfen, doch ist es wichtig, sich durch periodische Überprüfungen über seine Anlagen zu informieren. Durch sorgfältige Bewertung der Anlagevorschläge Ihres Brokers und regelmäßiges Überprüfen Ihrer Konten können Sie sich effektiv gegen die meisten Arten von Brokerbetrug schützen.

Securities and Exchange Commission (SEC)
Financial Industry Regulatory Authority (FINRA)
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