Top 4 der größten Broker in den USA
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Top 4 der größten Broker in den USA

Ellie Montgomery · 28. August 2025 · 6m ·
  • Mit 33 Millionen aktiven Depotkonten und 7,5 Billionen USD verwaltetem Vermögen ist Charles Schwab eines der führenden Brokerage-Unternehmen in den Vereinigten Staaten.
  • Mit 40 Millionen aktiven Brokerage-Konten und 3,9 Billionen USD an diskretionären Vermögenswerten ist Fidelity Investments eine solide Wahl für Kunden, die in Fidelity-Mutual-Funds und ETFs investieren möchten.
  • E*TRADE, ein Vorreiter im Online-Brokerage, ist bekannt für seine voll funktionsfähigen Mobil-Apps, ausgezeichneten Optionshandels-Tools und anpassbare Benutzeroberfläche.
  • TD Ameritrade ist aufgrund umfangreicher Research- und Anlegerbildungsressourcen sowohl bei aktiven als auch bei unerfahrenen Investoren beliebt und richtet sich an alle Erfahrungsstufen.

Grundlagen

In den USA gibt es zahlreiche Brokerage-Firmen. Dennoch stechen vier große Unternehmen durch ihren Namen, ihr Angebot, die verwalteten Kundengelder und ihre Kundenbasis besonders hervor. Diese Firmen werden häufig als die „Big Four“-Broker bezeichnet. Die vier größten Unternehmen nach Kundenanzahl und verwaltetem Vermögen sind Charles Schwab, Fidelity Investments, E*TRADE und TD Ameritrade. 

Charles Schwab: Ein Finanzkraftwerk

Charles Schwab ist eine prominente Größe in der Finanzwelt und hat seit seiner Gründung 1971 mit Hauptsitz in San Francisco tiefe Spuren hinterlassen. Als führender Investment-Broker und Verwahrer für IRAs ist das Unternehmen von großer Bedeutung.

Stand Januar 2023 bleibt Charles Schwab eine dominante Kraft in der Branche. Das Unternehmen verwaltet beeindruckende 7,5 Billionen USD an Kundengeldern, verteilt auf 33,9 Millionen aktive Depotkonten. Bemerkenswert ist auch die Schwab Bank, ein umfassendes Finanzinstitut, das eine nahtlose Integration von Handels- und Girokonten ermöglicht. Diese Integration umfasst 1,7 Millionen aktive Bankkonten.

Das Angebot des Unternehmens ist vielfältig und umfassend: Aktien, Investmentfonds (Mutual Funds), ETFs, Geldmarktfonds, festverzinsliche Produkte, Optionen, Futures, Versicherungen und Rentenprodukte. Sowohl eigene als auch Produkte von Drittanbietern sind verfügbar, sodass Kunden eine breite Auswahl haben. Kurz gesagt: Charles Schwab bleibt ein verlässlicher Eckpfeiler der Finanzwelt und entwickelt sein Angebot kontinuierlich weiter.

Charles Schwab: Ein Blick auf die Gebühren

Als Pionier des Discount-Brokerage in den USA hat Schwab stets zu den preisgünstigen Brokern gehört. Im Oktober 2019 senkte Schwab die Kommissionen für alle an US- und kanadischen Börsen notierten Aktien-, ETF- und Optionsgeschäfte, die online oder mobil ausgeführt werden, auf $0,00. Für Optionskäufe fällt jedoch die standardmäßige Gebühr von $0,65 pro Vertrag an.

Bei aktiv gemanagten Mutual Funds liegen die laufenden Kosten (Operating Expense Ratio, OER) zwischen 0,21 % und 1,92 %. Passiv verwaltete Fonds haben Gebühren von 0,02 % bis 0,39 %. Die jährlichen Portfolioverwaltungsgebühren bei Schwab beginnen bei 0,80 % für das Schwab Private Client-Konto und sinken für Kunden mit höheren Vermögenswerten.

Zur Erweiterung seines Angebots bietet das Unternehmen einen Robo-Advisor namens Intelligent Portfolios an. Diese automatisierte Online-Lösung investiert Kunden in ein ETF-Portfolio, das automatisch nach Zielvorgaben neu ausbalanciert wird. Die Mindestanlage beträgt $5.000 und es fallen keine Beratungs- oder Provisionen an.

Fidelity Investments: Ein Überblick

Auch Fidelity Investments gehört zu den Schwergewichten der Branche und verwaltet 3,9 Billionen USD sowie eine beachtliche Kundenbasis von 40,9 Millionen Einzelanlegern.

Fidelity wurde 1946 als Fidelity Management & Research in Boston gegründet und ist heute Verwalter des größten Bestands an 401(k)-Rentenplänen des Landes. Laut Firmenangaben beliefen sich die Kundenvermögen bis Juni 2021 auf bemerkenswerte 11,1 Billionen USD, begleitet von 82,8 Millionen aktiven Brokerage-Konten. Fidelity verzeichnete zudem rund 40 Millionen individuelle Anleger und im Schnitt mehr als 2,6 Millionen provisionspflichtige Trades pro Tag.

Fidelity ist besonders attraktiv für Anleger, die eine umfassende Brokerage-Erfahrung mit Zugang zu Fidelity-ETFs und Mutual Funds suchen. Darüber hinaus bietet Fidelity auch Produkte von Drittanbietern an und bedient damit ein breites Spektrum an Präferenzen.

Fidelity Investments: Gebührenstruktur

Fidelity zeichnet sich durch eine kundenfreundliche Gebührenpolitik aus. Viele Kontotypen, darunter Retail-Brokerage-Konten und IRAs, haben keine Kontoführungsgebühren. Wie Schwab bietet Fidelity provisionsfreie Trades für Aktien, ETFs und Optionen an; für Optionen fällt jedoch eine Standardgebühr von $0,65 pro Vertrag an. Bei Fidelity-Mutual-Funds gibt es oft keine Mindesteinlage, und einige hauseigene Fonds sind von Managementgebühren befreit, während andere ohne Transaktionsgebühren angeboten werden.

Portfolioverwaltungsgebühren liegen je nach Service typischerweise zwischen 0,50 % und 1,50 %. Die Mindestanlageanforderungen variieren je nach Anlageprodukt und reichen von $25.000 bis $250.000. Der Robo-Advisor Fidelity Go erhebt eine moderate Beratungsgebühr von 0,35 % und verzichtet auf ein Kontomindestguthaben. Ein weiterer Vorteil: Fidelity erreicht auch viele Nicht-Brokerage-Kunden, was das Unternehmen von Wettbewerbern abhebt.

E*TRADE: Wegbereiter im Online-Brokerage

E*TRADE ist ein dynamischer Akteur mit rund $360 Milliarden verwaltetem Vermögen und etwa 5,2 Millionen Konten.

Gegründet 1982 entwickelte sich E*TRADE von einer Holding zu einem bedeutenden Online-Discount-Broker. In der Finanzkrise 2007–2008 litt das Unternehmen stark wegen hoher Bestände an Subprime-Hypotheken, was 2007 zu einem Aktienverlust von 86,7 % führte, gefolgt von einer umfassenden Sanierungsstrategie.

Der Turnaround gelang, und heute ist E*TRADE für mobile Zugänglichkeit, Online-Handelsplattformen und anpassbare Benutzeroberflächen bekannt. Im Februar 2020 verwaltete E*TRADE mehr als 5,2 Millionen Retail-Brokerage-Konten mit über $360 Milliarden an Kundengeldern.

Ein wichtiger Meilenstein war die Übernahme durch Morgan Stanley, durch die E*TRADE in den Bereichen Wealth Management weiter gestärkt wurde. Wie die Wettbewerber bietet E*TRADE Zugang zu ETFs, Mutual Funds, Aktien, Optionen und Rentenprodukten. Zusätzlich gibt es zwei Girokonten und ein Sparkonto mit FDIC-Versicherung von bis zu $1,25 Millionen. Kunden können zudem auf vorgefertigte Portfolios zugreifen, die von einem Investment-Team zusammengestellt wurden.

E*TRADE: Gebühren und Kosten

Im Jahr 2019 senkte auch E*TRADE wie Schwab und Fidelity die Handelsgebühren und führte provisionsfreien Handel ein. Damit sind Aktien-, Options- und ETF-Trades online für $0 erhältlich. Optionskontrakte werden weiterhin mit $0,65 pro Vertrag berechnet (bzw. $0,50 bei einem Quartalshandel von mehr als 30 Trades).

TD Ameritrade: Marktführer für Anleger

TD Ameritrade verfügt über ein verwaltetes Vermögen von rund $1 Billion und betreut etwa 11 Millionen Kundenkonten.

1971 in Omaha, Nebraska, gegründet, entstand TD Ameritrade durch die Fusion von Ameritrade und der TD Waterhouse Group im Jahr 2006. Die Übernahme von Scottrade (St. Louis) im Jahr 2017 war ein weiterer bedeutender Schritt; bis Februar 2018 wurden die Kundenkonten in das TD-Ameritrade-System integriert.

TD Ameritrade gilt als Synonym für Qualität und guten Gegenwert im US-Brokerage-Sektor. Ein 24/7-Kundensupport, eine benutzerfreundliche Website mit mobiler Zugänglichkeit, Research und fortgeschrittenen Handelswerkzeugen unterstreichen den Service. Besonders Einsteiger schätzen die umfangreichen Bildungsangebote.

Auf der Website von TD Ameritrade wird ein verwaltetes Kundenvermögen von über $1 Billion genannt, begleitet von rund 11 Millionen Kunden und einem Tagesdurchschnitt von etwa 500.000 Trades. Das Produktangebot umfasst Aktien, ETFs, Mutual Funds, Optionen und festverzinsliche Instrumente. Darüber hinaus werden Futures und Forex-Handel für anspruchsvollere Anleger angeboten.

TD Ameritrade: Gebührenpolitik

TD Ameritrade verfolgt eine zugängliche Preisstrategie: Es gibt kein Mindestguthaben für die Kontoeröffnung, keine Plattformgebühren und keine Mindesthandelsgrößen. Das Unternehmen bietet provisionsfreien Online-Handel für an US-Börsen gelistete Aktien, ETFs und Optionen an. Für Optionskontrakte wird jedoch eine Gebühr von $0,65 pro Vertrag erhoben.

Fazit

In den Vereinigten Staaten existiert eine Vielzahl von Brokerage-Anbietern. Zu den bekanntesten zählen Charles Schwab und Fidelity, die als große Vermögensverwalter eine breite Kundenbasis betreuen und Vermögen in Billionenhöhe managen. Vor jeder Anlageentscheidung ist es essenziell, die Gebührenstruktur und das Risiko von Verlusten zu verstehen.

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