Vergleich der drei großen Indizes: DJIA vs. Nasdaq Composite vs. S&P 500
Drei wichtige Marktindizes sind der Nasdaq Composite, der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average (DJIA). Der Nasdaq und der S&P 500 decken ein breiteres Branchenspektrum ab und verwenden die Marktkapitalisierung zur Gewichtung, während der Dow sich auf 30 Blue-Chip-Aktien konzentriert und nach Preis gewichtet ist. Die Performance dieser Indizes variiert je nach Marktbedingungen. In einem Bullenmarkt kann der S&P 500 beispielsweise den Dow übertreffen.
Grundlagen
Der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 und der Nasdaq Composite Index sind bekannte Kennzahlen zur täglichen Marktperformance. Diese Indizes bilden zudem die Grundlage für verschiedene Anlageprodukte. Der Nasdaq Composite Index umfasst über 3.000 Aktien, überwiegend aus dem Technologiesektor, und wird häufig als Benchmark für die Performance dieses Sektors verwendet.
Im Gegensatz dazu besteht der S&P 500 aus 500 Large-Cap-Aktien aus unterschiedlichen Branchen und bietet somit eine breitere Darstellung des gesamten Aktienmarktes. Schließlich umfasst der Dow Jones Industrial Average 30 Blue-Chip-Aktien und gilt oft als Indikator für die Entwicklung des Industriesektors. Jeder Index hat eigene Merkmale und liefert wertvolle Einblicke in unterschiedliche Marktbereiche.
Wesentliche Unterschiede
Der Nasdaq Composite, der S&P 500 und der Dow unterscheiden sich in drei wesentlichen Punkten:
- Abdeckung: Der Nasdaq und der S&P 500 schließen mehr Unternehmen aus verschiedenen Sektoren ein als der Dow.
- Gewichtung: Nasdaq und S&P 500 nutzen die Marktkapitalisierung zur Gewichtung, während der Dow auf einzelnen Aktienkursen basiert.
- Zusammensetzung: Beim Dow werden quantitative und qualitative Kriterien für die Aufnahme herangezogen, was ihn von den anderen beiden unterscheidet.
Dow Jones Industrial Average
Der DJIA ist der älteste der drei großen Indizes und wurde 1896 mit 12 Mitgliedern gegründet. Er ist ein preisgewichteter Large-Cap-Index, dessen Wert von den täglichen Aktienkursen seiner 30 Bestandteile abhängt.
Obwohl er bekannte Unternehmen abbildet, ist er in Bereichen wie Versorgern und Transport unterrepräsentiert. Stand September 2022 deckt er Aktien aus neun Sektoren ab. Die Auswahlkriterien des Dow basieren auf einer Mischung aus quantitativen und qualitativen Faktoren und legen Wert auf Unternehmen mit gutem Ruf und langfristiger Profitabilität.
Aufgrund seiner Selektivität spiegelt der Dow nicht immer den breiteren Aktienmarkt oder die US-Wirtschaft exakt wider. Beispielsweise können Anleger in steigenden Märkten Wachstumswerte bevorzugen, die im Dow nicht repräsentiert sind, was dem umfassenderen S&P 500 zugutekommt. Im Jahr 2022 erreichte der Dow ein Allzeithoch von 36,799.65 Punkten.
Nasdaq Composite Index
Der Nasdaq Composite Index wurde 1971 mit einem Anfangswert von 100 eingeführt und umfasst die meisten an der Nasdaq-Börse gelisteten Unternehmen; eine Börsennotierung an der Nasdaq ist eine zentrale Voraussetzung für die Aufnahme. Dieser Index, bestehend aus über 3.000 Aktien, verwendet zur Gewichtung die Marktkapitalisierung.
Er bildet hauptsächlich den Technologiesektor ab, der etwa 50 % seiner Zusammensetzung ausmacht. Die Performance des Nasdaq Composite folgt daher eng der Entwicklung der Börse. Stand September 2021 machten die Top-10-Unternehmen, überwiegend Tech-Giganten, 46 % des Indexgewichts aus.
Im Laufe der Jahre zeigte der Nasdaq Composite erhebliches Wachstum. Während der Dotcom-Blase stieg er am 9. März 2000 auf 5.046,86, gefolgt von einem starken Rückgang; es dauerte 15 Jahre, bis die Marke von 5.000 wieder erreicht wurde. 2021, im Zuge des pandemiegetriebenen Börsenbooms, erreichte der Index am 19. November 2021 ein Allzeithoch von 16.057,44.
S&P 500
Der S&P 500 ist ein nach Marktkapitalisierung gewichteter Index mit 500 Bestandteilen aus verschiedenen Branchen. Er nutzt den Global Industry Classification Standard (GICS), der 1999 eingeführt wurde, um Unternehmen in 11 Sektoren und 69 Branchen zu kategorisieren.
Im Vergleich zum Nasdaq Composite und zum Dow bietet der S&P 500 einen breiteren Blick auf die Marktperformance, was ihn jedoch auch volatiler macht. An Aufwärtstagen tendiert er zu größeren Gewinnen, an Abwärtstagen zu stärkeren Verlusten.
Um in den S&P 500 aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen bestimmte Kriterien erfüllen, darunter eine Marktkapitalisierung von mindestens 14,6 Milliarden US-Dollar, hohe Liquidität und ein frei handelbarer Streubesitz von mindestens 10 %. Am 3. Januar 2022 erreichte der S&P 500 ein Allzeithoch von 4.796,56.
Vergleich aller drei
Die Bewertungen der drei Indizes sind eng miteinander verbunden, sodass sie sich im Allgemeinen synchron bewegen. Das Ausmaß der Zugewinne oder Verluste variiert jedoch zwischen ihnen. Die Wahl des Index für eine Anlage sollte mit Ihrer Strategie und Ihren Zielen übereinstimmen:
- Wenn Sie eine sichere Strategie bevorzugen, die etablierte Blue-Chip-Aktien abbildet, wählen Sie den Dow.
- Wünschen Sie eine stärkere Gewichtung des Technologiesektors? Dann kommt ein Investment in den Nasdaq Composite in Frage.
- Für breit gestreute Markt-Exponierung ist der S&P 500 die beste Wahl.
Es ist zu beachten, dass einige Aktien in allen drei Indizes vertreten sind, insbesondere solche wachsender Sektoren. Je nach Wirtschaftslage erzielen diese Indizes unterschiedliche Renditen, folgen aber ähnlichen Preisbewegungen. Beispielsweise stieg während des Bullenmarkts 2010 der DJIA um 11 %, der S&P 500 um 12,8 % und der Nasdaq Composite um 17 %, was hauptsächlich auf die starke Performance des Technologiesektors zurückzuführen war. Der höhere Wert des S&P 500 im Jahr 2010 wurde durch einen größeren Anteil kleinerer Aktien im Index beeinflusst. In Abschwüngen hingegen neigt der S&P 500 dazu, stärker zu fallen, da Anleger in die Sicherheit und Dividenden der Dow-Blue-Chips flüchten.
Fazit
Der S&P 500, der Dow und der Nasdaq Composite sind unterschiedliche Indizes, die sich meist zusammen bewegen, sich aber in Herkunft, Aufnahmebedingungen und sektoraler Zusammensetzung unterscheiden. Je nach wirtschaftlicher Lage kann einer höhere Renditen als die anderen erzielen. In Hausse-Phasen übertrifft der S&P 500 häufig aufgrund seiner Diversität und der Aufnahme kleinerer Werte; in Abschwüngen suchen Anleger oft Schutz in den stabilen, dividendenstarken Aktien des Dow.