Was ist Bucketing?
article-2054

Was ist Bucketing?

Ellie Montgomery · 27. August 2025 · 5m ·

Bucketing ist eine betrügerische Geschäftspraxis, bei der ein Broker seine Kunden bestiehlt. Trades werden mit falsch dargestellten Bedingungen ausgeführt, um von Kursdifferenzen zu profitieren. Sowohl Kauf- als auch Verkaufsaufträge können von Bucketing betroffen sein. Unternehmen, die an Bucketing oder ähnlichen Aktivitäten teilnehmen, werden gemeinhin als Bucket-Shops bezeichnet. Bucketing kann sich auch auf eine Rentenstrategie beziehen, bei der Rentner ihr Vermögen in verschiedene „Buckets“ aufteilen und bei Bedarf daraus entnehmen.

Grundlagen

Broker betreiben die unethische Praxis des Bucketings und nutzen dabei täuschende Methoden, um aus Trades Profit zu schlagen. Dieser trügerische Vorgang besteht darin, dem Kunden die Ausführung eines angeforderten Trades zu bestätigen, während der Auftrag in Wirklichkeit nicht ausgeführt wurde. Stattdessen versucht der Broker, einen vorteilhafteren Preis für den Trade zu erzielen, und behält die Differenz zwischen dem angegebenen und dem tatsächlich realisierten Preis als nicht offengelegte Marge ein.

Bedauerlicherweise haben sich Brokerage-Firmen, die an solchen unseriösen Aktivitäten beteiligt sind, den Spitznamen „Bucket-Shops“ verdient.

Täuschende Praktiken aufgedeckt: Die unethische Natur des Bucketings

Im Geschäftsleben haben Broker eine Praxis übernommen, die als Bucketing bezeichnet wird, wobei die Interessen des Brokers über denen des Kunden stehen, während dennoch der Anschein erweckt wird, sich um den Kunden zu kümmern.

Dieser ausbeuterische Schachzug nutzt das Vertrauen des Kunden in seinen Broker aus. In dem Glauben, der Broker werde bestrebt sein, die bestmöglichen Konditionen für ihre Trades zu sichern, setzen Kunden ihr Vertrauen in diese Vermittler. Bei einem Kaufauftrag bedeutet das, nach dem niedrigsten möglichen Preis zu suchen, während bei einem Verkaufsauftrag das Gegenteil gilt.

In Wirklichkeit nutzen skrupellose Broker dieses Vertrauen, indem sie zu Täuschungen greifen. Bei der Abwicklung eines Kaufauftrags täuschen sie den Kunden vor, die Aktien zu einem angegebenen Preis erworben zu haben, obwohl sie die Aktien tatsächlich zu einem noch niedrigeren Preis erstanden und die Differenz heimlich als eigenen Gewinn einbehalten haben.

Analog dazu behauptet der Broker bei einem Verkaufsauftrag fälschlich, zu einem bestimmten Preis verkauft zu haben, während er die Aktien tatsächlich zu einem höheren Preis veräußert. In beiden Fällen eignet sich der Broker die Differenz zwischen dem tatsächlichen und dem mitgeteilten Preis an und entzieht dem Kunden so berechtigte Einnahmen.

Interessanterweise bezog sich der Begriff „Bucket-Shop“ historisch auf illegale oder grenzwertige Wettlokale. In jüngerer Zeit wird er jedoch auch auf Brokerage-Firmen angewandt, die sich unethischer Praktiken bedienen, einschließlich des heimtückischen Bucketings.

Rentenplanung revolutionieren: Der strategische Ansatz des Bucketings

Das Konzept des Bucketings geht über seine traditionelle Definition hinaus und umfasst mittlerweile eine fortschrittliche Rentenstrategie, die Vermögenswerte in unterschiedliche „Buckets“ je nach geplantem Verwendungszeitraum aufteilt. Im Gegensatz zur konventionellen Methode regelmäßiger Entnahmen aus dem Portfolio zielt dieser Ansatz darauf ab, Rentnern ein nachhaltiges Einkommen über die gesamte Lebensdauer zu sichern.

Bei dieser Methode teilen Rentner ihr Vermögen in verschiedene Buckets entsprechend ihrem Zeithorizont. Ein kurzfristiger Bucket enthält Vermögen, das die unmittelbaren Rentenausgaben deckt, während ein mittelfristiger Bucket als Reserve dient. Ein langfristiger Bucket, der vielleicht gar nicht angezapft wird, ist für spätere Lebensphasen vorgesehen.

Dazu gehört auch ein umfassender, dreistufiger Finanzplanungsprozess. Ziel ist es, jeden Bucket systematisch aufzubauen. Zunächst bildet die Einrichtung eines Notfallfonds die Basis des ersten Buckets. Anschließend dienen das Erreichen finanzieller Ziele und Zwischenziele der Bildung des zweiten Buckets. Der dritte Bucket schließlich entsteht als eigentlicher langfristiger Rentenfonds.

Als Pionier des Rentenportfoliomanagements gilt Harold Evensky, ein Certified Financial Planner (CFP), dem die Einführung des Bucket-Ansatzes zugeschrieben wird. Seine Zwei-Bucket-Strategie sieht einen Cash-Bucket vor, der fünf Jahre Rentenausgaben sichert, und einen langfristigen Investment-Bucket, der hauptsächlich aus Aktien besteht.

Die Praxis der Täuschung: Ein Fall von unethischem Bucketing

Ein erfahrener Broker, Steve, beteiligt sich häufig an der zweifelhaften Praxis des Bucketings. Eine seiner Kundinnen, Linda, vertraut ihm blind und geht davon aus, dass er bei der Ausführung von Trades ihre Interessen in den Vordergrund stellt.

Linda bat ausdrücklich um den Kauf von 100 Aktien der XYZ Corporation und setzte ein Limit von $10 pro Aktie oder weniger. Steve versichert ihr schnell, dass der Trade erfolgreich zum gewünschten Preis von $10 pro Aktie ausgeführt wurde.

Unbekannt für Linda hat Steve sie jedoch getäuscht. Entgegen seiner Aussage führte er den Auftrag tatsächlich zu einem niedrigeren Preis von $9 pro Aktie aus. Diese Information verschweigt er und steckt die Differenz von $1 pro Aktie diskret als persönlichen Gewinn ein. Auf diese Weise machte Steve $100 Profit auf Kosten von Linda — ein eindeutiger Diebstahl.

Weitere Anwendungen des Bucketings

Diversifikation der Anlagen: Das Bucket-Portfolio

Die Bucket-Strategie beim Investieren bedeutet, Vermögenswerte in verschiedene Gruppen innerhalb eines Portfolios aufzuteilen. Ein 60/40-Portfolio bedeutet beispielsweise eine Aufteilung von 60 % Aktien und 40 % Anleihen. Anleger, die sich ausschließlich auf Aktien konzentrieren, können ihr Portfolio in Buckets nach Aktienarten segmentieren, etwa Value-Aktien, Growth-Aktien oder dividendenstarke Titel. Ebenso kann ein reines Anleihenportfolio Buckets nach Laufzeiten einteilen, beispielsweise kurz-, mittel- und langfristige Laufzeiten.

Schuldenverfolgung: Das Accounting-Bucket

Im Rechnungswesen taucht das Konzept eines „Aging-Buckets“ auf, wenn Forderungen nach Fälligkeit gruppiert werden. Buchhaltungsabteilungen überwachen ausstehende Schulden anhand der Dauer der Nichtzahlung. Forderungen werden in Altersklassen von 30, 60, 90, 120, 150 und 180 Tagen eingeteilt. Je nach Ausmaß des Verzuges folgen Unternehmen bestimmten Richtlinien und Verfahren, die das Einleiten von Inkassomaßnahmen oder die Abschreibung uneinbringlicher Forderungen umfassen können.

Effizientes Geldmanagement: Das Banking-Bucket

Im Bankensektor erleichtert Bucketing die Finanzverwaltung durch die Nutzung mehrerer Konten. Diese Strategie ermöglicht es, Gelder auf separate Konten oder „Buckets“ für bestimmte Zwecke zu verteilen, etwa für monatliche Rechnungen, Ersparnisse für Freizeit oder Urlaub und einen Notfallfonds. Durch die automatische regelmäßige Überweisung festgelegter Beträge in jedes Bucket fällt es Menschen, die beim Sparen oder Schuldenabbau Schwierigkeiten haben, oft leichter als bei der Nutzung von Budgetierungssoftware oder Tabellenkalkulationen.

Fazit

Bucketing hat vielfältige Anwendungen in unterschiedlichen Bereichen. Unethisches Bucketing umfasst täuschende Praktiken von Brokern, die Kunden übervorteilen und aus Kursdifferenzen Profit schlagen. Der Begriff „Bucket-Shop“ bezeichnet Brokerfirmen, die solche Praktiken anwenden. Die strategische Bucketing-Methode dient in der Rentenplanung der Schaffung eines nachhaltigen Einkommens. Im Rechnungswesen werden Aging-Buckets zur Verfolgung offener Forderungen eingesetzt, und im Bankwesen nutzt man Buckets zur effizienten Verwaltung von Geldern. Insgesamt zeigt Bucketing seine Vielseitigkeit und seinen Einfluss in Finanzen und Planung.

Bucket Shop
Bucketing