Was ist das Poop-and-Scoop-Schema?
Das illegale Vorgehen, das als „poop and scoop“ bezeichnet wird, umfasst eine kleine Gruppe, die absichtlich falsche Informationen über eine Aktie verbreitet, um deren Kurs zu drücken. Diese Taktik ist mit dem Aufkommen von Online-Communities und finanzbezogenen Diskussionsgruppen leichter geworden. Die Beteiligung an „poop and scoop“ kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und zu Ermittlungen durch die Securities and Exchange Commission (SEC) führen.
Grundlagen
Beim „poop and scoop“-Schema verbreiten Personen mit Insiderwissen falsche Informationen, Gerüchte und schädliche Details, um den Wert einer Aktie zu manipulieren. Ihr Ziel ist es, den Kurs so weit zu senken, dass sie die Aktie zu einem reduzierten Preis kaufen können — eine Taktik, die als „scooping“ bekannt ist. Gelingt dies, profitieren sie vom massenhaften Verkauf der Anleger, was zu einem erheblichen Kursrutsch führt. Aufsichtsbehörden für Wertpapiere, einschließlich der SEC, lehnen die Praxis des „poop and scoop“ strikt ab und gehen rechtlich gegen die Beteiligten vor.
Wie funktioniert die Poop-and-Scoop-Taktik?
„Poop and scoop“ ist eine gezielte Strategie zur Marktmanipulation, bei der falsche, negative Informationen über ein Unternehmen oder einen Vermögenswert verbreitet oder gefördert werden. Die Teilnehmer dieses Schemas wollen das Zielpapier zu einem gesenkten Preis erwerben, in dem Bewusstsein, dass der vorübergehend gedrückte Marktpreis nicht dem tatsächlichen Wert entspricht. Später beabsichtigen sie, das Papier mit Gewinn zu verkaufen.
Die SEC stuft „poop and scoop“ als Form der Marktmanipulation und des Wertpapierbetrugs nach dem Securities Exchange Act von 1934 ein. Es handelt sich um eine illegale Aktivität, die rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Diese Strategie steht im Gegensatz zum „pump and dump“-Ansatz, bei dem Personen falsche Informationen streuen, um den Preis eines Wertpapiers künstlich zu erhöhen und es anschließend mit Gewinn zu veräußern.
Obwohl „pump and dump“ häufiger vorkommt, da damit bei Penny Stocks oft hohe Gewinne erzielt werden können, ist „poop and scoop“ seltener. Das Gewinnpotenzial ist in der Regel größer, wenn ein niedriger Kurs künstlich aufgeblasen und wieder verkauft wird, als wenn eine gut etablierte, höher bewertete Aktie gezielt entwertet wird. Dennoch sind beide Praktiken illegal und können in den USA zu Strafverfolgung durch die SEC führen.
Short and Distort
Unethische Händler nutzen manchmal eine illegale Taktik namens „short and distort“. Sie betreiben Leerverkäufe, leihen Wertpapiere, um sie zu verkaufen und später günstiger zurückzukaufen. Statt jedoch auf natürliche Kurseinbrüche zu warten, verbreiten sie gezielt Falschinformationen, um den Kurs zu drücken und so Profit zu erzielen.
Ein weiteres Szenario betrifft einen aktivistischen Hedgefonds, der offen eine Short-Position aufbaut und gleichzeitig eine Kampagne gegen bestimmte Unternehmensentscheidungen startet. In diesem Fall können opportunistische Dritte den Fonds unterstützen, indem sie negative Nachrichten verstärken und die Aufmerksamkeit auf die Aktie lenken, um so selbst von sinkenden Kursen zu profitieren.
Wash Trading und Bear Raiding
Der Markt ist anfällig für zwei manipulative Praktiken: „wash trading“ und „bear raiding“. Beim Wash Trading werden Wertpapiere wiederholt gekauft und verkauft, um einen falschen Eindruck hoher Nachfrage zu erwecken. Beim Bear Raiding verkaufen Investoren aggressiv Positionen in der Erwartung, dass der Kurs fällt, und treiben so den Kurs weiter nach unten. „Bären“ (Bears) sind das Gegenteil von „Bullen“ (Bulls), die Aktien in der Erwartung kaufen, dass deren Wert steigt.
Auswirkungen technologischen Fortschritts
Das Wachstum von Online-Communities und Plattformen hat die Verbreitung von Fehlinformationen befeuert und macht es Unternehmen schwerer, dagegen vorzugehen. Selbst mit starken PR-Teams werden Maßnahmen durch regulatorische Beschränkungen erschwert. Ein einziger Tweet kann Aktienkurse drastisch beeinflussen und erschwert es den Aufsichtsbehörden, die Absichten hinter Social-Media-Beiträgen zu beurteilen.
Hochfrequenzhandel-Algorithmen haben gemischte Auswirkungen auf Manipulationstaktiken wie „poop and scoop“. Algorithmen, die auf falsche Nachrichten reagieren, können die Profite der Manipulierenden erhöhen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Kosten verstärken. Andererseits könnten Algorithmen, die zwischen Fake- und legitimen Informationen unterscheiden, das Problem abschwächen. Es besteht jedoch das Risiko, dass intelligente Algorithmen zusammen mit Fake-News-Bots eingesetzt werden, weniger ausgeklügelte Algorithmen und Händler täuschen und so größeren Schaden am Markt anrichten.
Ein reales Beispiel
James Alan Craig, ein schottischer Staatsbürger, wurde im November 2015 von der SEC wegen Verstößen gegen Wertpapiergesetze angeklagt. Er twitterte falsche Aussagen von gefälschten Accounts, die legitimen Wertpapierforschungsfirmen ähnelten. Craig wollte von den resultierenden Kursschwankungen profitieren, indem er Aktien kaufte und verkaufte, hatte damit aber weitgehend keinen Erfolg.
In einem Fall twitterte er von einem Account, der Muddy Waters ähnelte, und behauptete fälschlich, dass Audience Inc. untersucht werde. Dies führte zu einem Kurssturz von 28 % bei Audience Inc. Am nächsten Tag twitterte er von einem Account, der Citron Research ähnelte, und behauptete, Sarepta Therapeutics Inc. werde untersucht, woraufhin der Kurs von Sarepta um 16 % sank.
Fazit
Die Motive hinter „poop and scoop“ und denen aktivistischer Hedgefonds sind recht ähnlich: Beide versuchen, Informationen zu streuen, um den Kurs einer Aktie zu senken und von vergünstigten Käufen zu profitieren. „Poop and scoop“ ist jedoch eine bewusste Manipulationstaktik, während ein aktivistischer Hedgefonds als Teil des kapitalistischen Systems betrachtet werden kann. Täter des „poop and scoop“ können von der Securities and Exchange Commission strafrechtlich verfolgt werden.