Was ist die Financial Services Authority (FSA)?
Das Vereinigte Königreich nahm infolge der Finanzkrise 2008 Änderungen in der Regulierung seines Finanzdienstleistungssektors vor. Die Financial Services Authority (FSA), die von 2001 bis 2013 Finanzdienstleistungen regulierte, wurde im April 2013 aufgelöst. An ihrer Stelle wurden zwei neue Aufsichtsbehörden geschaffen: die Financial Conduct Authority (FCA) und die Prudential Regulation Authority (PRA), die unter der Aufsicht der Bank of England arbeiten.
Grundlagen
Von 2001 bis 2013 war die Financial Services Authority die Regulierungsbehörde, die für die Aufsicht über Finanzdienstleistungen im Vereinigten Königreich zuständig war. Sie spielte eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Stabilität und Fairness der britischen Finanzmärkte.
Die FSA wurde 2001 als Antwort auf den Bedarf nach einer umfassenderen Regulierung des Finanzsektors gegründet. Ihr Ziel war es, Verbraucher zu schützen, die Integrität der Märkte zu erhalten und den Wettbewerb zu fördern. Nach der globalen Finanzkrise von 2008 wurde jedoch deutlich, dass die bestehende Struktur der Aufsicht überarbeitet werden musste. 2013 wurde die FSA aufgelöst und durch zwei neue Regulierungsbehörden ersetzt: die Financial Conduct Authority (FCA) und die Prudential Regulation Authority (PRA), beide unter der Bank of England. Diese Umstrukturierung zielte darauf ab, die Effektivität und Spezialisierung der Finanzaufsicht im Vereinigten Königreich zu erhöhen.
Kurze Geschichte der FSA
Die FSA wurde im Vereinigten Königreich durch den Financial Services and Markets Act 2000 gegründet. Ursprünglich war die Organisation seit 1985 als Securities and Investments Board bekannt, bevor sie 1997 den Namen Financial Services Authority annahm und schließlich 2013 aufgelöst wurde.
Die Hauptaufgabe der FSA bestand in der Regulierung von Banken, Finanzberatern, Versicherungsunternehmen und Vermittlern sowie von Hypothekengeschäften. Der Financial Services and Markets Act definierte vier Hauptziele für die FSA: die Förderung des Vertrauens in die Märkte, die Erhöhung des öffentlichen Bewusstseins und Verständnisses des Finanzsystems, den Schutz der Verbraucher und die Verringerung von Finanzkriminalität. Später wurde das Ziel der Stärkung der Finanzstabilität hinzugefügt. Diese Ziele wurden durch eine Reihe von Prinzipien unterstützt, die gute Regulierung leiten sollten.
Die FSA strebte zudem an, die Transparenz in der Politikgestaltung und im operativen Geschäft zu erhöhen und damit Rechenschaft gegenüber dem Finanz- und Verbrauchersektor im Vereinigten Königreich zu schaffen. Die Aufsicht und Überprüfung der Aktivitäten der FSA erfolgte durch das Finanzministerium (Treasury) und das Parlament, und die Behörde war verpflichtet, Leistungsbewertungen in ihren Jahresberichten aufzunehmen, um ihren Prinzipien gerecht zu werden.
Auflösung der FSA
Als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 setzte das Vereinigte Königreich Änderungen in der Regulierung seiner Finanzmärkte um. Infolgedessen wurde die FSA im April 2013 aufgelöst. Zur Gewährleistung einer effektiven Finanzaufsicht wurden neue Behörden etabliert: die Financial Conduct Authority (FCA) und die Prudential Regulation Authority (PRA), beide unter der Aufsicht der Bank of England.
Nachfolger der FSA
Die Financial Conduct Authority wurde als unabhängige Aufsichtsbehörde zur Überwachung der Finanzmärkte im Vereinigten Königreich gegründet. Ihre Hauptziele sind Verbraucherschutz, Marktintegrität und die Förderung des Wettbewerbs. Die FCA finanziert sich durch Gebühren, die von den rund 58.000 von ihr regulierten Unternehmen erhoben werden.
Die Prudential Regulation Authority, die unter der Bank of England operiert, ist zuständig für die Regulierung von Banken, Kreditgenossenschaften, Versicherungsunternehmen und Investmentfirmen. Als Teil der Bank of England gehört die PRA der britischen Regierung und unterliegt der Kontrolle des Parlaments.
Das entscheidende Gremium der PRA ist das Prudential Regulation Committee, dem der Gouverneur der Bank of England, der Chief Executive der FCA, die stellvertretenden Gouverneure für Financial Stability, Markets and Banking sowie für Prudential Regulation, ein vom Gouverneur mit Zustimmung des Schatzkanzlers ernannter Vertreter und fünf weitere vom Schatzkanzler ernannte Mitglieder angehören.
Fazit
Die Financial Services Authority spielte über ein Jahrzehnt eine wichtige Rolle in der Regulierung des britischen Finanzdienstleistungssektors. Auch wenn sie infolge der Finanzkrise 2008 aufgelöst wurde, lebt ihr Vermächtnis in den beiden Behörden weiter, die sie ersetzten. Für Anleger ist es wichtig, sich über regulatorische Veränderungen und die Rolle der Aufsichtsbehörden bei der Überwachung von Finanzdienstleistungen im Klaren zu sein.