Was ist die Free-Float-Methodik?
Die Free-Float-Methodik ist eine Technik zur Berechnung der Marktkapitalisierung der Unternehmen, die einem Börsenindex zugrunde liegen. Bei dieser Methode wird der Aktienkurs mit der Anzahl der frei handelbaren Aktien multipliziert. Sie unterscheidet sich von der Vollmarkt-Kapitalisierung, die sowohl aktive als auch nicht frei handelbare Aktien berücksichtigt. Die Free-Float-Methode schließt gesperrte Aktien aus, wie jene, die von Insidern, Promotoren oder staatlichen Stellen gehalten werden.
Grundlagen
Der Free-Float-Ansatz, eine Methode zur Bestimmung der Marktkapitalisierung der im Index enthaltenen Unternehmen, weicht deutlich von der traditionellen Vollmarkt-Kapitalisierung ab. Hierbei wird die Marktkapitalisierung berechnet, indem der aktuelle Aktienkurs mit den am Markt tatsächlich frei handelbaren Aktien multipliziert wird. Im Gegensatz zur Vollmarkt-Kapitalisierung, die alle Aktien (sowohl aktive als auch eingeschränkte) berücksichtigt, schließt die Free-Float-Methodik beschränkte Aktien aus, etwa solche, die Insidern, Promotoren oder staatlichen Institutionen gehören.
Verbesserte Berechnung der Marktkapitalisierung: Der Free-Float-Ansatz
Die Free-Float-Methodik, auch als float-adjusted capitalization bekannt, ist eine bevorzugte Methode zur Berechnung der Marktkapitalisierung im Vergleich zur umfassenden Vollmarkt-Kapitalisierung.
Die Vollmarkt-Kapitalisierung umfasst alle von einem Unternehmen ausgegebenen Aktien, einschließlich nicht ausgeübter Aktienoptionen, die Insidern über Vergütungspläne zugeteilt wurden, sowie Anteile von Promotoren und Staaten. Die Anwendung der Vollmarkt-Kapitalisierung kann die Indexrenditen deutlich verändern, da Strategien zur Ausgabe von Aktienoptionen variieren.
Im Gegensatz dazu liefert die Free-Float-Methodik eine realistischere Abbildung der Marktgegebenheiten, da nur aktiv handelbare Aktien berücksichtigt werden. Folglich ergibt sich meist eine kleinere Marktkapitalisierung als bei der Vollmarkt-Kapitalisierung.
Indizes, die die Free-Float-Methodik anwenden, spiegeln Markttrends tendenziell treffsicherer wider, da sie sich ausschließlich auf handelbare Aktien konzentrieren. Außerdem fördert dieser Ansatz eine breitere Repräsentation innerhalb des Index und verringert die Konzentration auf wenige Unternehmen.
Berechnung der Marktkapitalisierung mit der Free-Float-Methode
Zur Bestimmung der Marktkapitalisierung mit der Free-Float-Methodik wird folgende Formel verwendet:
FFM = Aktienkurs x (Ausgegebene Gesamtaktien – Eingeschränkte Aktien)
Wichtige globale Indizes, darunter der S&P 500, MSCI World und FTSE 100, nutzen die Free-Float-Methodik zur Bewertung. Zudem besteht eine auffällige Korrelation zwischen Free-Float und Aktienvolatilität. Höhere frei verfügbare Aktienanteile gehen meist mit geringerer Volatilität einher, da das Handelsvolumen größer ist, während ein reduzierter Free-Float die Volatilität erhöht. Institutionelle Anleger bevorzugen in der Regel Unternehmen mit größerem Free-Float, da größere Transaktionen möglich sind, ohne den Kurs stark zu beeinflussen.
Index-Gewichtungsmethoden: Preis versus Marktkapitalisierung
Indizes werden typischerweise entweder preis- oder marktkapitalisierungsgewichtet. Diese Methoden bestimmen, wie die Renditen einzelner Aktien innerhalb eines Index gewichtet werden. Die Marktkapitalisierungsgewichtung ist der vorherrschende Ansatz, wobei der S&P 500 ein prominentes Beispiel in den USA darstellt.
Die Wahl der Gewichtungsmethodik hat erheblichen Einfluss auf die Gesamtrendite eines Index. Preisgewichtete Indizes berechnen Renditen, indem sie Gewichte basierend auf den Einzelaktienpreisen innerhalb des Index zuweisen. Bei dieser Methode haben höherpreisige Aktien größeren Einfluss auf die Indexrendite, unabhängig von ihrer Marktkapitalisierung. Preisgewichtete und kapitalisierungsgewichtete Indizes unterscheiden sich damit deutlich in ihrer Gewichtungslogik. Preisgewichtete Indizes sind im Handel selten; der Dow Jones Industrial Average (DJIA) ist eines der wenigen Beispiele.
Beispiel zur Free-Float-Methodik
Betrachten Sie die Aktie ABC, die derzeit bei 100 $ je Aktie gehandelt wird und insgesamt 125.000 ausstehende Aktien hat. Davon sind 25.000 Aktien eingeschränkt und werden von großen institutionellen Investoren sowie dem Management gehalten, wodurch sie nicht handelbar sind. Unter Anwendung der Free-Float-Methodik wird die Marktkapitalisierung von ABC wie folgt berechnet: 100 (Aktienkurs) x 100.000 (frei handelbare Aktien) = 10 Millionen $.
Fazit
Die Free-Float-Methodik ist entscheidend für die Bewertung der Marktkapitalisierung in Börsenindizes. Im Gegensatz zur Vollmarkt-Kapitalisierung multipliziert sie Aktienkurse nur mit frei handelbaren Anteilen und schließt gesperrte Aktien aus. Diese Methode wird in globalen Indizes wie dem S&P 500 breit angewendet und beeinflusst Renditen sowie Anlegerpräferenzen.
Das Verständnis der Indexgewichtung, sei es nach Preis oder Marktkapitalisierung, ist wichtig, da es die Renditen maßgeblich beeinflusst. Während preisgewichtete Indizes wie der DJIA existieren, dominieren marktkapitalisierungsgewichtete Indizes wie der S&P 500 aufgrund ihrer breiteren Repräsentation den Markt.