Was ist ein Bund?
Deutschland gibt Schuldverschreibungen namens Bunds aus, um seine Ausgaben zu finanzieren. Diese Wertpapiere werden von der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sicherheiten für Kreditgeschäfte akzeptiert. Bunds werden mit Laufzeiten von 7, 10, 15 und 30 Jahren versteigert. Sie können auch gestrippt werden, das heißt, Kuponzahlungen und Tilgungsbeträge können separat verkauft werden.
Basics
Die deutsche Bundesregierung gibt Bunds als Staatsverschuldungsinstrument heraus, um verschiedene Ausgaben zu finanzieren. Der Begriff "Bund" leitet sich von "Bundesanleihe" ab und entspricht den US-Treasury-Bonds (T-Bonds).
Deutsche Bunds im Detail
Die deutsche Bundesregierung gibt Bunds aus, ähnlich den US-Treasuries, um ihre Ausgaben zu decken. Diese Instrumente fungieren als Darlehen an den Staat, werden in Auktionen am Primärmarkt begeben und anschließend am Sekundärmarkt gehandelt. Bunds, eine wichtige Finanzierungsquelle für den Staat, zahlen in der Regel jährliche Zinsen und Tilgungen. Zudem können sie gestrippt werden, sodass Kupons und Kapital getrennt gehandelt werden können.
Historisch wurden Bunds bis zum zweiten Quartal 2020 ausschließlich mit ursprünglichen Laufzeiten von 10 und 30 Jahren versteigert. Auffällig ist, dass im Mai 2020 erstmals auch sieben- und 15-jährige Bunds ausgegeben wurden.
Merkmale der Bunds
Bunds sind festverzinsliche Nominalanleihen mit fixen Laufzeiten; im Gegensatz zu Papierzertifikaten werden sie im Schuldenregister des Staates geführt. Ein ausgegebener Bund enthält Angaben wie Emissionsvolumen, Fälligkeitsdatum, Kuponzins, Zahlungsbedingungen und die Grundlage für die Zinsberechnung. Mit der kleinsten Stückelung von €0,01 können diese Wertpapiere von der deutschen Regierung zum Nennwert eingelöst werden.
Bedeutung der Bunds in den Finanzmärkten
Bunds zeichnen sich durch hohe Liquidität aus, dienen als zulässige Versicherungsreserven für Trusts und werden von der Europäischen Zentralbank als Sicherheiten für Kreditgeschäfte akzeptiert. Mit Primärauktionen, die mehr als €1 Milliarde übersteigen, folgt die deutsche Regierung neuen Emissionen oft mit erhöhten Volumina von bis zu etwa €15 Milliarden, um einen lebhaften Handel zu gewährleisten.
Mit einem Anteil von rund 50 % an der ausstehenden Staatsschuld Deutschlands spielen Bunds eine zentrale Rolle in der staatlichen Finanzierung. Die Ausgabe von Bunds und anderen langfristigen Wertpapieren verschafft den Behörden eine stabile Finanzierungsquelle und reduziert den Bedarf an häufigen Schuldumläufen. Ursprünglich ein Nischenprodukt, fanden Bunds nach der europäischen Staatsschuldenkrise 2009 breitere Marktakzeptanz.
Bund-Stripping: Erweiterte Anlagemöglichkeiten
Die Einführung des Bund-Strippings im Jahr 1997 erweiterte die Anlageoptionen, indem Haupt- und Zinszahlungen getrennt gehandelt werden können. Diese Trennung ermöglicht den Einzelhandel mit einem Mindestbetrag von €50.000 und einer Mindeststückelung von €0,01.
Kreditinstitute oder die Deutsche Finanzagentur, die das Bund-Konto verwaltet, können das Stripping durchführen. Kuponstrips werden häufig nach Laufzeitprofilen gebündelt und unter einer einzigen Wertpapierkennnummer gehandelt. Es ist wichtig zu beachten, dass Strips aus verschiedenen Bund-Typen nicht miteinander kombiniert werden können.
Fazit
Die Ausgabe von Bunds ist eine zentrale Finanzstrategie Deutschlands zur Finanzierung verschiedener Ausgaben. Diese Wertpapiere werden von der Europäischen Zentralbank als Sicherheiten akzeptiert und sind entscheidend für die Aufrechterhaltung staatlicher Aufgaben. Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Bunds, mit unterschiedlichen Laufzeiten und der Möglichkeit des Strippings, tragen wesentlich zur Stabilität des deutschen Finanzmarktes bei. Dass sich Bunds von einem Nischenprodukt zu einer etablierten Anlageform entwickelt haben, unterstreicht ihre anhaltende Bedeutung, insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.