Was ist ein Ponzi-Schema?
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Was ist ein Ponzi-Schema?

Ellie Montgomery · 27. August 2025 · 5m ·

Ein Ponzi-Schema funktioniert, indem Geld von neuen Investoren verwendet wird, um Renditen an ältere Investoren zu zahlen, denen hohe Gewinne bei geringem Risiko vorgespiegelt werden. Unternehmen, die ein Ponzi-Schema betreiben, konzentrieren sich darauf, laufend neue Kunden zur Investition zu gewinnen; andernfalls wird ihr System illiquide. Die SEC hat Hinweise veröffentlicht, wie man potenzielle Ponzi-Schemata erkennt. Dazu gehört, auf Versprechen garantierter Renditen oder auf Anlageformen zu achten, die nicht bei der SEC registriert sind. Bernie Madoff führte das größte Ponzi-Schema aller Zeiten aus und betrog damit Milliarden von Dollar von Tausenden von Anlegern.

Grundlagen

Im Bereich der Anlagebetrügereien verbirgt sich eine tückische Falle, die als Ponzi-Schema bekannt ist. Diese betrügerische Methode lockt unbedarfte Investoren mit dem Versprechen außergewöhnlicher Renditen und geringem Risiko. Die Basis, auf der sie gedeiht, ist jedoch Täuschung: Gelder späterer Investoren werden verwendet, um frühere Anleger auszuzahlen. Erstaunlicherweise ähnelt dies der Struktur von Pyramidensystemen, bei denen die Beiträge neuer Investoren frühere Unterstützer finanzieren.

Schließlich bricht das Schicksal sowohl von Ponzi- als auch von Pyramidensystemen zusammen, ähnlich einem gefährlichen Absturz, wenn der Zufluss neuer Investoren versickert. An diesem kritischen Punkt beginnen die komplexen Täuschungsnetzwerke sich aufzulösen und die wahre Natur dieser Systeme tritt zutage.

Was ist ein Ponzi-Schema?

Ein Ponzi-Schema ist eine hinterhältige Anlagebetrugsmasche, die Kunden mit der Aussicht auf erhebliche Gewinne bei angeblich geringem Risiko anzieht. Die Täter sind darauf fokussiert, ständig neue Kunden für Investitionen zu gewinnen.

In diesem ausgeklügelten Netz werden eingehende Mittel geschickt dazu verwendet, Auszahlungen an frühe Investoren vorzunehmen und diese als legitime Gewinne zu kaschieren. Das Fortbestehen eines Ponzi-Schemas hängt von einem kontinuierlichen Zustrom neuer Investitionen ab, um regelmäßige Ausschüttungen an die bereits beteiligten Teilnehmer sicherzustellen. Sobald dieser Geldstrom versiegt, bricht das betrügerische System zusammen.

Die Entstehung des Ponzi-Schemas

Der Begriff „Ponzi-Schema“ geht auf die berüchtigten Machenschaften von Charles Ponzi in den 1920er-Jahren zurück. Die Wurzeln dieser betrügerischen Anlagepraxis reichen jedoch noch weiter bis ins späte 19. Jahrhundert. In dieser Zeit inszenierten etwa Adele Spitzeder in Deutschland und Sarah Howe in den USA ähnliche Betrügereien. Interessanterweise finden sich Darstellungen solcher Methoden bereits in den Werken von Charles Dickens, etwa in „Martin Chuzzlewit“ (1844) und „Little Dorrit“ (1857).

Charles Ponzis berüchtigtes Schema, das 1919 aufkam, drehte sich um den US Postal Service. Damals wurden internationale Antwortcoupons eingeführt, mit denen Absender Porto für ihre Korrespondenz vorab kaufen konnten. Der Empfänger konnte den Coupon bei Erhalt gegen Prioritäts-Luftpostmarken eintauschen, um zu antworten.

Diese scheinbar harmlose Praxis des Arbitragehandels bildete die Grundlage für Ponzis kühne Absichten. Unter dem Deckmantel der „Securities Exchange Company“ lockte er Investoren mit Versprechen außergewöhnlicher Renditen (50 % in 45 Tagen oder 100 % in 90 Tagen), gestützt auf seinen vermeintlichen Erfolg im Briefmarkengeschäft. Ponzis eigentliche Strategie beinhaltete jedoch weder echte Investitionen noch tatsächliche Gewinne. Stattdessen recyclete er schlicht das Geld und stellte fiktive Gewinne dar, um seine Opfer zu ködern.

Das Schema florierte bis August 1920, als die Zeitung The Boston Post Untersuchungen gegen die Securities Exchange Company einleitete. Die Enthüllungen der Zeitung legten das Netz der Täuschung offen und führten am 12. August 1920 zur Verhaftung Ponzis wegen mehrfachen Postbetrugs. Im November desselben Jahres wurde er zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.

Das beispiellose Madoff-Ponzi-Schema

Die Methoden von Ponzi passten sich im Laufe der Zeit dem technologischen Wandel an. 2008 wurde der berüchtigte Bernard Madoff verurteilt, weil er ein beispielloses Ponzi-Schema betrieben und fingierte Handelsberichte erstellt hatte, um Kunden illusorische Gewinne vorzutäuschen.

Unter dem Vorwand einer Anlagestrategie namens Split-Strike-Conversion lockte Madoff Investoren mit dem Einsatz von S&P-100-Aktien und Optionen. Er nutzte die umfangreiche Handelsgeschichte renommierter Blue-Chip-Aktien und manipulierte Aufzeichnungen geschickt, um zu täuschen. Fiktive Transaktionen bildeten die Grundlage für die gemeldeten regelmäßigen Renditen.

Als die globale Finanzkrise 2008 zuschlug, versuchten Anleger, ihre Gelder zurückzuziehen, und das prekäre Finanzkonstrukt der Firma brach zusammen. Es zeigte sich, dass Madoffs Firma Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 50 Milliarden Dollar hatte, bedingt durch rund 4.800 betroffene Kunden. Madoff wurde zu einer Haftstrafe von 150 Jahren verurteilt und mit der Einziehung von Vermögenswerten in Höhe von 170 Milliarden Dollar belegt. Sein Leben endete am 14. April 2021 im Gefängnis.

Warnsignale: Anzeichen für Ponzi-Schemata

Unabhängig von technologischen Veränderungen treten bei Ponzi-Schemata immer wieder bestimmte Muster auf. Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat wichtige Warnsignale zusammengefasst, auf die man achten sollte:

  1. Unrealistische Versprechen hoher Renditen bei geringem Risiko
  2. Konstante Renditen, die scheinbar unempfindlich gegenüber Marktveränderungen sind
  3. Nicht registrierte Anlagen ohne SEC-Zulassung
  4. Geheime oder übermäßig komplexe Anlagestrategien
  5. Verweigerung des Zugangs zu offiziellen Unterlagen über die Anlagen
  6. Schwierigkeiten beim Abheben oder Auszahlen von Geldern

Durch das aufmerksame Erkennen dieser Warnsignale können sich Anleger besser gegen die tückischen Methoden von Ponzi-Schemata wappnen.

Fazit

Im Finanzdienstleistungssektor vertrauen Kunden ihr hart erarbeitetes Geld Beratern an und erwarten höchste treuhänderische Sorgfalt. Leider kann dieses Vertrauen durch Betrug, etwa in Form von Ponzi-Schemata, skrupellos ausgenutzt werden. Solche betrügerischen Anlagekonstrukte verwenden Gelder eines Anlegers, um einen anderen auszuzahlen, und geben sich als legitime Anlagepläne aus. Die bittere Wahrheit ist, dass Ponzi-Schemata nichts weiter als aufwändige Fassaden sind, die zu verheerenden finanziellen Verlusten in Milliardenhöhe führen können.

Ponzi Scheme