Was ist ein Schwellenländer‑ETF?
Anleger können ihr Portfolio diversifizieren, indem sie in einen börsengehandelten Fonds (ETF) investieren, der sich auf Schwellenländer konzentriert — Volkswirtschaften, die sich von einer geschlossenen zu einer Marktwirtschaft entwickeln. Zwar können Investitionen in Schwellenländer hohe Renditen bringen, sie bergen aber auch erhöhte Risiken aufgrund politischer und wirtschaftlicher Instabilität. Ein ETF, der in Schwellenländer investiert, kann einem Portfolio Diversifikation verleihen, da seine Wertentwicklung oft weniger mit US-Aktien korreliert. Zudem sind ETFs in der Regel liquider als Investmentfonds, da sie an der Börse jederzeit gekauft und verkauft werden können. Für Anleger stehen verschiedene Schwellenländer‑ETFs zur Auswahl, abgestimmt auf unterschiedliche Anlageprofile.
Grundlagen
Ein börsengehandelter Fonds (ETF), der sich auf Schwellenländer konzentriert, bildet Aktien aus verschiedenen Kontinenten ab, darunter Lateinamerika, Asien und Osteuropa. Die zugrundeliegenden Benchmarks variieren je nach Fondsanbieter, doch ein gemeinsames Merkmal ist meist die passive Verwaltungsweise und die Aufnahme von Aktien aus zahlreichen Ländern, sofern nicht anders angegeben.
Schwellenländer‑ETFs verstehen: Anlagechancen erkennen
Schwellenländer‑ETFs bündeln Aktien aus aufstrebenden Volkswirtschaften und bieten Anlegern langfristig interessantes Wachstumspotenzial. Die Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen aus diesen wachsenden Märkten ist für langfristig orientierte Anleger oft attraktiv. Treiber des Wachstums sind häufig hohe Expansionsraten und natürliche Ressourcen, die Industrieländer nachfragen.
Investitionen in Schwellenländer erfordern jedoch eine steile Lernkurve. Geopolitische Spannungen, politische Unsicherheiten und geringere Transparenz sind in diesen Märkten verbreitet und können den Privatanleger abschrecken. In diesem Zusammenhang ist die Wahl eines Schwellenländer‑ETFs sinnvoll, da so die Notwendigkeit entfällt, einzelne Wertpapiere in komplexen Märkten selbst zu identifizieren und zu bewerten.
Mit einem Schwellenländer‑ETF können Anleger zudem gezielt Unterregionen oder bestimmte Anlageklassen innerhalb der Schwellenländer adressieren. Unter den verfügbaren ETFs gibt es Fonds, die sich auf bestimmte Marktkapitalisierungen, dividendenstarke Aktien oder stark gewichtete Sektoren konzentrieren.
Vorteile und Nachteile von Schwellenländer‑ETFs
Schwellenländer‑ETFs bieten Diversifikationsvorteile und das Potenzial für attraktive Renditen. Da diese ETFs in Aktien aus Schwellenländern investieren, weisen sie häufig eine geringere Korrelation zu US-Aktien auf als ETFs mit überwiegend heimischen Werten.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Liquidität: ETFs sind im Vergleich zu Investmentfonds schneller handelbar, da sie während der Handelszeiten an der Börse gekauft und verkauft werden können. Direkte Investitionen an lokalen Börsen in Schwellenländern können dagegen höhere Handelskosten verursachen.
Gleichzeitig müssen Anleger die spezifischen Risiken dieser Märkte berücksichtigen. Der Übergang von geschlossenen zu marktwirtschaftlichen Strukturen macht Schwellenmärkte volatiler als etablierte Märkte. Geopolitische Risiken, Währungsrisiken und Governance‑Schwächen sind zu beachten. Zudem sind die Kostenquoten für Schwellenländer‑ETFs oft etwas höher als bei Fonds mit Fokus auf heimische Märkte.
Anlagepraxis: Schwellenländer‑ETFs auswählen
Bei der Auswahl von Schwellenländer‑ETFs haben Anleger mehrere Optionen. Zu den häufig genutzten Indizes und Produkten gehören:
- Der MSCI Emerging Markets Index gilt für viele Anleger als zentrale Referenz.
- BlackRock bietet eine Reihe von Schwellenländer‑ETFs an, darunter den iShares MSCI Emerging Markets ETF (EEM), der den genannten Index genau abbildet.
- Weitere bekannte Optionen sind der SPDR Portfolio Emerging Markets ETF (SPEM), der Schwab Emerging Markets Equity ETF (SCHE) und der Goldman Sachs Activebeta EMkts Eq ETF (GEM).
Bei der Auswahl eines geeigneten Schwellenländer‑ETFs sollten Anleger ihr persönliches Risikoprofil, länderspezifische Risiken und die anfallenden Kosten genau berücksichtigen.
Fazit
Schwellenländer‑ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, Diversifikation mit Engagement in sich wandelnden Volkswirtschaften zu verbinden. Sie können attraktive Renditen ermöglichen, bringen aber auch Risiken durch politische und wirtschaftliche Instabilität mit sich. Ein klarer Vorteil liegt in der meist geringeren Korrelation zu US-Aktien, was die Portfolio‑Diversifikation stärkt. Zudem sind ETFs in der Regel liquider als klassische Investmentfonds. Mit Referenzindizes wie dem MSCI Emerging Markets und Angeboten etablierter Anbieter wie BlackRock können Anleger ihr Engagement entsprechend den eigenen Zielen, Risiken und Kosten anpassen.