Was ist ein Strip-Bond? (Zero-Coupon-Anleihe erklärt)
Ein Strip-Bond ist eine Art Schuldinstrument, das von Investmentfirmen oder Händlern in Kapital- und Zinszahlungen aufgeteilt und dann an Anleger verkauft wird. Der Anleger, der das Kapital kauft, das als Residuum bezeichnet wird, erhält bei Fälligkeit den vollen Nennwert der Anleihe. Der Anleger, der die Coupons kauft, erhält die Zinszahlungen, die die Anleihe bei Fälligkeit generiert. Da vor der Fälligkeit keine Zahlungen erfolgen, besteht bei Strip-Bonds kein Wiederanlagerisiko.
Grundlagen
Ein als Strip-Bond bezeichnetes Finanzinstrument funktioniert als eigenständiges Schuldpapier, bei dem der Kapitalbetrag und die regulären Kuponzahlungen als getrennte Einheiten abgetrennt werden. Dieses ungewöhnliche Anlagevehikel ist allgemein als Zero-Coupon-Anleihe bekannt.
Wie funktioniert ein Strip-Bond?
Konventionelle Anleihen, üblicherweise Kuponanleihen genannt, zahlen regelmäßige Zinsen an die Gläubiger aus. Anleger erhalten sowohl Zinserträge (Coupons) als auch die Rückzahlung des Kapitals bei Fälligkeit. Diese Anleihen werden häufig zum Nennwert, mit Abschlag oder mit Aufschlag gekauft. Im Gegensatz dazu verzichten Strip-Bonds auf laufende Zinszahlungen. Stattdessen werden bei diesen Anleihen die Coupons und das Kapital sorgfältig getrennt und als eigenständige Wertpapiere an Investoren verkauft.
Typischerweise erwirbt eine Investmentbank oder ein Dealer ein Schuldinstrument und führt den sogenannten „Stripping“-Prozess durch, indem Coupons vom Kapital isoliert werden, um ein Residuum zu bilden. Die resultierenden Coupons und das Residuum bilden dann ein neues Angebot an Strip-Bonds, das kein Wiederanlagerisiko aufweist, da bis zur Fälligkeit keine Zwischenzahlungen erfolgen.
Bei Fälligkeit erhalten Anleger eine Rückzahlung in Höhe des Nennwerts der Anleihe. Zur Veranschaulichung: Wenn ein Anleger heute ein Anleihe-Residuum für $3.200 mit einem Nennwert von $5.000 und einer Laufzeit von fünf Jahren kauft, beträgt die Rendite bei Fälligkeit $1.800 ($5.000 - $3.200).
Im Vergleich dazu erhält ein Anleger, der statt des Residuals die Coupons kauft, halbjährliche Zinszahlungen basierend auf dem ursprünglichen Kuponzinssatz der Anleihe. Bei einem Kupon von 4 % auf eine $5.000-Anleihe wäre die halbjährliche Zahlung (4% ÷ 2) x $5.000 = $100. Unter Berücksichtigung des Kaufpreises des Residuals würde die Rendite bei Fälligkeit $36 betragen ($100 - ($3.200 ÷ $5.000) x $100).
Preisbildungsdynamik von Strip-Bonds
Die Preisbildung von Strip-Bonds hängt eng mit der Bonität des Emittenten und dem Barwert des Fälligkeitsbetrags zusammen. Dieser Wert wird beeinflusst von der verbleibenden Laufzeit und den aktuellen Marktzinsen, wobei eine direkte Korrelation zum Barwert besteht: Je näher das Fälligkeitsdatum, desto höher der Barwert; bei weiter entfernten Fälligkeiten ist der Barwert entsprechend niedriger. In einer Niedrigzinsumgebung steigt der aktuelle Wert von Strip-Bonds und umgekehrt. Das Fehlen regelmäßiger Zinszahlungen verstärkt die Volatilität des Barwerts gegenüber Zinsänderungen – ein Effekt, der als Duration bezeichnet wird. Dieser Einfluss ist bei Strip-Bonds stärker ausgeprägt als bei Kuponanleihen. Aufgrund des Fehlens laufender Zinseinnahmen werden Strip-Bonds typischerweise mit einem deutlichen Abschlag zum Nennwert gehandelt.
Steuerliche Auswirkungen des Besitzes von Strip-Bonds
Wenn eine Anleihe bis zur Fälligkeit gehalten wird, wird die erzielte Rendite als Zinsertrag besteuert. Trotz des Fehlens tatsächlicher Zinszahlungen müssen Anleihegläubiger den Phantom- bzw. fiktiven Zins der Anleihe jährlich beim Internal Revenue Service (IRS) angeben. Dieser ausgewiesene Zins erhöht schrittweise die Anschaffungskosten der Anleihe. Wird die Anleihe vor Fälligkeit verkauft, kann ein Kapitalgewinn oder -verlust realisiert werden.
Fazit
Strip-Bonds, auch als Zero-Coupon-Anleihen bezeichnet, sind besondere Schuldpapiere, bei denen Kapital- und Kuponzahlungen getrennt und einzeln verkauft werden. Anleger, die das Residuum wählen, erhalten bei Fälligkeit den vollen Nennwert; Käufer der Coupons erhalten die Zinszahlungen bei Fälligkeit. Das Ausbleiben von Zwischenzahlungen reduziert das Wiederanlagerisiko. Die Preisbildung von Strip-Bonds ist stark von der Bonität des Emittenten und den Marktzinsen abhängig, was zu höherer Volatilität im Vergleich zu Kuponanleihen führt. Zudem erfordern steuerliche Regeln die jährliche Meldung fiktiver Zinsen, die die Anschaffungskosten erhöhen und bei vorzeitigem Verkauf zu Kapitalgewinnen oder -verlusten führen können.