Was ist eine Floating-Rate Note (FRN)?
Eine Floating-Rate-Note ist eine Art Anleihe mit variablem Zinssatz. Das unterscheidet sie von einer festverzinslichen Note mit einem festen Zinssatz, der sich nicht ändert. Der Zinssatz einer Floating-Rate-Note ist an einen kurzfristigen Referenzsatz gekoppelt, wie zum Beispiel LIBOR oder den Fed‑Funds‑Satz, zuzüglich eines konstanten ausgewiesenen Spreads. Viele Floating-Rate-Notes zahlen Zinsen viermal im Jahr (quartalsweise), einige zahlen jedoch monatlich, halbjährlich oder jährlich. Anleger sind von Floating-Rate-Notes angezogen, weil sie von höheren Zinsen profitieren können, da sich der Satz der Floating-Rate-Note periodisch an die aktuellen Marktsätze anpasst.
Grundlagen
Floating-Rate-Notes (FRNs), definiert als Schuldinstrumente mit variablem Zinssatz, sind eng mit Referenzsätzen verknüpft. Zu den bedeutenden Benchmarks gehören der Zinssatz für US-Treasury-Anleihen, der Federal Reserve funds rate (häufig Fed‑Funds‑Satz genannt), der London Interbank Offered Rate (LIBOR) oder der Prime Rate. Diese dynamischen Schuldinstrumente, oft als Floaters bezeichnet, werden nicht nur von Finanzinstituten, sondern auch von Regierungen und Unternehmen begeben und haben in der Regel Laufzeiten von zwei bis fünf Jahren.
Floating‑Rate‑Notes (FRNs) im Überblick
Floating-Rate-Notes (FRNs) spielen eine wichtige Rolle im US-Investmentgrade-Anleihenmarkt und bieten einen klaren Vorteil gegenüber festverzinslichen Papieren. Im Gegensatz zu festverzinslichen Instrumenten ermöglichen FRNs Anlegern, von Zinsanstiegen zu profitieren, da sie sich periodisch an die vorherrschenden Marktzinsen anpassen. FRNs sind typischerweise an kurzfristige Sätze wie den Fed‑Funds‑Satz gebunden, den die Federal Reserve für kurzfristige Interbankenkredite festlegt.
Bei festverzinslichen Wertpapieren ist die Beziehung zwischen Zinssatz bzw. Rendite und Laufzeit ein entscheidendes Merkmal. Eine steigende Zinskurve entschädigt Anleger für das Halten längerfristiger Papiere. Folglich weisen FRNs, die an kurzfristige Sätze gekoppelt sind, häufig niedrigere Renditen als ihre festverzinslichen Pendants auf. Anleger akzeptieren eine geringere Rendite im Tausch für relative Sicherheit, da sich die Anlage an der Entwicklung des Referenzsatzes orientiert. Sinkt der kurzfristige Referenzsatz, fällt auch der Zinssatz der FRN.
Obwohl FRNs im Vergleich zu traditionellen festverzinslichen Anleihen einen gewissen Schutz vor Marktpreisvolatilität bieten, hängt ihre Performance von der Entwicklung des Referenzsatzes ab. In einem Umfeld steigender Zinsen besteht keine Garantie, dass der FRN-Zinssatz vollständig Schritt hält, wodurch Inhaber einem Zinsrisiko ausgesetzt sein können.
Die Marktpreisstabilität zeichnet FRNs aus, da ihre variablen Zinsen zu geringerer Volatilität und weniger Kursausschlägen beitragen. Trotz dieses Vorteils besteht weiterhin Ausfallrisiko, falls der Emittent nicht in der Lage ist, den Nennwert zurückzuzahlen. Die variable Natur der Kuponzahlungen bei FRNs führt zu einer gewissen Unvorhersehbarkeit. Manche Floaters enthalten zudem eine Ober- und Untergrenze (Cap und Floor), die maximale und minimale Zinssätze festlegen und Anlegern wichtige Parameter bieten.
Die Flexibilität der Zinsanpassungen bei FRNs, die vom Emittenten festgelegt und von täglich bis jährlich variieren können, ist im Anleiheprospekt beschrieben. Ebenfalls im Prospekt angegeben ist die Zahlungsfrequenz (monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich), die die Erwartungen des Anlegers bestimmt.
Vergleich: Kündbare vs. nicht kündbare Floating‑Rate‑Notes
Floating-Rate-Notes können kündbar oder nicht kündbar ausgestaltet sein, was je nach Wahl des Emittenten unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringt. Die kündbare Option gibt dem Emittenten das Recht, den Nominalbetrag zurückzuzahlen und die Zinszahlungen einzustellen; diese Möglichkeit wird im Voraus offengelegt und erlaubt eine vorzeitige Rückzahlung der Anleihe.
Vorteile
- FRNs erlauben es Anlegern, von steigenden Zinsen zu profitieren, da sie sich an die Marktbedingungen anpassen.
- Sie zeigen eine geringere Anfälligkeit für Kursvolatilität.
- Erhältlich sowohl als US-Treasuries als auch als Unternehmensanleihen.
Nachteile
- Trotz Zinsanpassungen sind FRNs dem Zinsrisiko ausgesetzt, wenn die Marktzinsen die Anpassungen übertreffen.
- Es besteht Ausfallrisiko, wenn der Emittent den Kapitalbetrag nicht zurückzahlen kann.
- Bei fallenden Marktzinsen kann der Zinssatz der FRN entsprechend sinken.
- In der Regel bieten FRNs niedrigere Renditen im Vergleich zu festverzinslichen Gegenstücken.
Beispiel einer FRN
Im Jahr 2014 begann das US-Finanzministerium mit der Emission von Floating-Rate-Notes und legte dabei folgende Merkmale und Anforderungen fest:
- Mindestkaufbetrag: 100 $
- Laufzeit: zwei Jahre
- Rückzahlung des Nennwerts bei Fälligkeit
- Variabler Zinssatz, gekoppelt an die 13‑wöchigen Treasury Bills
- Quartalsweise Auszahlung von Zins- bzw. Kuponzahlungen
- Wahl, die FRNs bis zur Fälligkeit zu halten oder vorzeitig zu verkaufen
- Emission in elektronischer Form
- Zinserträge unterliegen der bundesstaatlichen Einkommensteuer.
Fazit
Floating-Rate-Notes bieten dynamische Anlagemöglichkeiten mit variablen Zinssätzen, die an kurzfristige Referenzsätze gebunden sind. Trotz ihrer Vorteile, wie Flexibilität und quartalsweise Zinsausschüttungen, müssen Anleger Risiken wie Zinsschwankungen und mögliche Ausfälle berücksichtigen. Die kündbare Ausgestaltung mancher FRNs erhöht die Komplexität, da sie Emittenten eine vorzeitige Rückzahlung erlaubt. Das Beispiel der US-Treasury-FRN von 2014 zeigt praktische Details und betont die nuancierte Rolle dieser Papiere im Anlageuniversum. Insgesamt sind FRNs eine vielseitige Option für Anleger, die sich in die Feinheiten des Anleihenmarktes einarbeiten möchten.