Was ist eine Principal Order? Erklärung zum Eigenhandel
Eine Principal Order (auch Principal-Auftrag oder Eigenhandel) liegt vor, wenn ein Broker-Dealer im eigenen Namen Aktien kauft oder verkauft, anstatt Transaktionen im Auftrag von Kunden auszuführen. Solche Trades werden an den Börsen registriert, an denen die Aktien gehandelt werden, bevor sie ausgeführt werden. Broker-Dealer erwerben Aktien am Sekundärmarkt und halten sie, bevor sie sie weiterveräußern. Dies ist vorwiegend ein Thema institutioneller Investoren.
Grundlagen
Im Finanzhandel bezeichnet eine Principal Order eine Transaktion, die ein Broker-Dealer für eigene Rechnung ausführt, im Unterschied zu Aufträgen, die im Auftrag von Kunden abgewickelt werden. Solche Orders beinhalten Risiken, die vom Broker-Dealer getragen werden. Die Compliance verlangt, dass die Börse über diese Trades informiert wird. Sie werden an den Börsen als Principal Orders erfasst, was dazu beiträgt, mögliche Insiderhandelsunregelmäßigkeiten zu verhindern und den Anlegerschutz zu gewährleisten.
Erklärung der Principal Orders
Principal Orders, oft als Principal Trades bezeichnet, sind besondere Transaktionen, bei denen ein Broker-Dealer autonom handelt. Anstatt im Auftrag von Kunden zu agieren, übernimmt der Broker die Rolle des Händlers und führt Transaktionen über sein eigenes Konto aus.
Der Ablauf gestaltet sich wie folgt: Vor der Ausführung eines Trades teilt der Broker der jeweiligen Börse mit, dass er als Principal Order auftreten will. Anschließend kennzeichnet die Börse die Transaktion entsprechend. Dieser Verfahrensschritt ermöglicht es den Aufsichtsbehörden, größere Handelsvolumina zu überwachen und private Investoren vor ausbeuterischen Handelspraktiken sowie illegalem Insiderhandel zu schützen.
Nach der Registrierung erwirbt der Broker Aktien am Sekundärmarkt und hält sie in seinem Eigenbestand für eine bestimmte Zeitspanne. Principal Trades werden häufig aus der Erwartung heraus getätigt, dass der Aktienkurs steigen wird. Erreicht der Kurs den gewünschten Wert, veräußert der Broker seinen Bestand und realisiert einen Gewinn. Gleichzeitig kann beim Verkauf eine Marge erzielt werden. In einigen Fällen führt der Broker auch große Block-Orders an institutionelle Investoren aus seinem Eigenbestand aus und nutzt dafür den Mechanismus der Principal Order. Nachfolgend wird dieser Aspekt weiter erläutert.
Das Umfeld von Principal Orders
Principal Orders betreffen überwiegend institutionelle Investments und finden nur begrenzt Anwendung bei Privatanlegern. Die Vorteile von Principal Trades liegen vor allem in effizienter Ausführung und Kostenersparnis. In Situationen, die spezialisierte oder schnelle Ausführung erfordern, genügt ein Agenturauftrag möglicherweise nicht, um die Anforderungen zu erfüllen. Im Interesse einer optimalen Kundenbetreuung und zur Wahrung der Kundeninteressen kann es daher sinnvoll sein, dass ein Wertpapierhändler zugleich als Broker agiert und aus seinem internen Bestand handelt.
Betrachten wir ein Beispiel: Ein großer institutioneller Investor möchte dringend Aktien eines bestimmten Unternehmens erwerben. Die Ausführung einer umfangreichen Block-Order könnte die Absicht am Markt verraten. Ein reaktionsschneller Broker-Dealer, der die Kundenbeziehung schätzt, kann die gewünschten Aktien direkt aus seinem Eigenbestand verkaufen und damit teilweise diskret agieren. Die Transparenz bleibt dabei gewahrt, da klar kommuniziert wird, dass der Verkauf aus dem internen Bestand stammt. Stimmt der Kunde zu, bleibt die Vertraulichkeit gewahrt. Principal Trades richten sich überwiegend an institutionelle Investoren, während Privatanleger in der Regel Agenturaufträge nutzen.
Principal Orders vs. Agenturaufträge
Im Handel gibt es zwei grundlegende Kategorien: Principal Orders (Eigenhandel) und Agenturaufträge. Bei einem Agenturauftrag handelt der Broker, um die Interessen des Kunden zu bedienen, nicht seine eigenen. Die Vergütung des Brokers erfolgt in Form einer Kommission. Im Gegensatz dazu übernimmt bei einer Principal Order der Dealer die Doppelfunktion von Broker und Händler, handelt aus seinem Bestand und erzielt als Vergütung eine Spanne (Spread). Die meisten Privatanleger entscheiden sich beim Handel für Agenturaufträge.
Die Mechanik eines Agenturauftrags läuft folgendermaßen ab: Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine Aktie kaufen. Sie wenden sich an Ihren Broker, der den Markt nach einem Verkäufer durchsucht, der bereit ist, die entsprechende Stückzahl zum gewünschten Preis abzugeben. Wird ein Handelspartner gefunden und der Trade ausgeführt, wird die Transaktion an der Börse dokumentiert. Anschließend tauschen die beteiligten Parteien die erforderlichen Gelder und Wertpapiere aus, womit der Vorgang abgeschlossen ist.
Fazit
Der Begriff der Principal Orders hebt die Praxis hervor, dass Broker-Dealer für eigene Rechnung handeln, statt im Auftrag von Kunden. Diese Trades werden vor der Ausführung an den Börsen erfasst, als regulatorische Maßnahme gegen mögliche betrügerische Aktivitäten. Der Ablauf einer Principal Order umfasst den Erwerb von Aktien am Sekundärmarkt, das Halten im Eigenbestand und den späteren Verkauf zur Gewinnerzielung. Obwohl Principal Orders vorrangig für institutionelle Investoren relevant sind, zeigt die Gegenüberstellung von Principal- und Agenturaufträgen die Komplexität des Handels, wobei Agenturaufträge die präferierte Methode für kundenorientierte Ausführung bei Privatanlegern bleiben.