Was ist Konvexität?
Was ist Konvexität?

Was ist Konvexität?

Alice Cooper · 20. Oktober 2025 · 5m ·

Konvexität ist ein numerisches Instrument, das die Exposition eines Portfolios gegenüber Marktrisiken misst. Sie bestimmt die Krümmung in der Beziehung zwischen Anleiherenditen und Anleihepreisen. Konvexität zeigt, wie sich die Duration einer Anleihe verändert, wenn sich der Zinssatz ändert. Erhöht sich die Duration einer Anleihe bei steigenden Renditen, spricht man von negativer Konvexität. Steigt hingegen die Duration bei fallenden Renditen, handelt es sich um positive Konvexität.

Grundlagen

Anleihepreise und Renditen zeigen Konvexität und offenbaren die durch Zinsänderungen beeinflusste Krümmung. Konvexität, das Maß für die Sensitivität der Duration gegenüber Zinsverschiebungen, quantifiziert die erwartete prozentuale Anpassung der Anleihepreise bei einer 1%-Zinsänderung.

Konvexität verstehen

Das Verständnis von Konvexität zeigt die dynamische Natur der Anleiheduration bei schwankenden Zinssätzen auf. Portfoliomanager nutzen Konvexität als zentrales Risikomanagementinstrument, um die Exposition des Portfolios gegenüber Zinsänderungen zu bewerten und zu steuern.

Bei fallenden Zinsen steigen die Anleihepreise; umgekehrt sinken die Preise, wenn die Marktzinsen steigen. Die Anleiherendite gibt die erwarteten Erträge für Anleger an, die ein bestimmtes Wertpapier halten. Anleihenpreise passen sich fortlaufend an, beeinflusst von mehreren Faktoren, darunter die Marktzinsen.

Steigen die Marktzinsen, müssen Neuemissionen höhere Kupons bieten, um Anleger anzulocken. Anleihen mit niedrigeren Kuponraten verlieren tendenziell an Nachfrage, weshalb Halter verkaufen und in höher verzinste Papiere wechseln. Im Laufe der Zeit passen sich die Preise dieser niedrigverzinsten Anleihen an die vorherrschenden Marktzinsen an, so dass sich die Rendite angleicht.

Analyse der Duration einer Anleihe

Zinsänderungen beeinflussen den Anleihepreis deutlich; diese Beziehung wird durch die Duration gemessen. Eine höhere Duration bedeutet stärkere Preisbewegungen in entgegengesetzter Richtung zu Zinsänderungen. Praktisch kann sich beispielsweise eine Anleihe oder ein Anleihefonds mit einer durchschnittlichen Duration von 5 Jahren um 5% vermindern, wenn die Zinsen um 1% steigen. Eine niedrigere Duration bedeutet geringere Anfälligkeit gegenüber Zinsänderungen.

Höhere Duration geht mit größerem Zinsrisiko und stärkeren Preisänderungen einher. Anleger, die steigende Zinsen erwarten, sollten Anleihen mit geringerer Duration bevorzugen. Wichtig ist, Duration nicht mit Restlaufzeit zu verwechseln. Beide fallen mit Annäherung an das Fälligkeitsdatum, doch erstere misst die Zinssensitivität, während letztere nur die verbleibende Zeit bis zur Rückzahlung des Kapitals beschreibt.

Bei einer 1%-igen Marktzinssteigerung reduziert sich der Preis einer einjährigen Anleihe typischerweise um etwa 1%. Diese Reaktion verstärkt sich bei längeren Laufzeiten; eine Faustregel besagt, dass Anleihepreise bei einer Zinssteigerung von 1% um etwa 1% pro verbleibendem Laufzeitjahr fallen.

Konvexität und Risiko

Konvexität erweitert das Duration-Konzept und misst die Sensitivität der Duration gegenüber Renditeänderungen. Sie ist ein überlegenes Maß für das Zinsrisiko und bietet eine nuanciertere Sicht als die lineare Annahme der Duration.

Während die Duration die Auswirkungen kleiner, plötzlicher Zinsänderungen auf Anleihepreise gut abschätzt, ist die Beziehung zwischen Preisen und Renditen tatsächlich gekrümmt. Bei größeren Zinsbewegungen erweist sich daher die Konvexität als besser geeignet, die Preisfolgen abzuschätzen.

Steigende Konvexität geht mit erhöhter systemischer Risikoexposition des Portfolios einher. In einem Festzinsportfolio verliert die Attraktivität bestehender Festzinsinstrumente bei steigenden Zinsen. Sinkende Konvexität dagegen reduziert die Exponierung gegenüber Marktzinsverschiebungen und kann das Portfolio absichern. In der Regel zeigen Anleihen mit höheren Kuponraten oder Renditen geringere Konvexität und damit geringeres Marktrisiko.

Konvexität in der Praxis

Betrachten wir die Anleihen der XYZ Corporation: Anleihe A und B mit einem Nennwert von $100,000 und einer Kuponrate von 5%. Anleihe A hat eine Laufzeit von 5 Jahren, Anleihe B von 10 Jahren. Bei einer Duration-Analyse ergibt sich für Anleihe A eine Duration von 4 Jahren, für Anleihe B eine Duration von 5,5 Jahren. Eine 1%-ige Zinsänderung würde demnach zu einer Preisänderung von 4% bei Anleihe A und 5,5% bei Anleihe B führen.

Steigen die Zinsen um 2%, würde der Preis von Anleihe A voraussichtlich um 8% fallen, Anleihe B um 11%. Berücksichtigt man jedoch die Konvexität, fällt die Preisänderung von Anleihe B weniger stark aus als allein durch die Duration prognostiziert. Die längere Laufzeit von Anleihe B führt zu höherer Konvexität, die als Puffer gegen Zinsänderungen wirkt und eine moderatere Preisentwicklung bewirkt.

Erhöht sich die Duration einer Anleihe bei steigenden Renditen, tritt negative Konvexität auf. Das Ergebnis ist ein steilerer Preisverfall bei Renditestiegen als bei Renditerückgängen. Negative Konvexität bedeutet also eine Zunahme der Duration, die bei steigenden Zinsen zu Preisverlusten führt.

Positive Konvexität liegt vor, wenn die Duration einer Anleihe bei fallenden Renditen ansteigt. Dies führt zu stärkeren Preissteigerungen bei Renditerückgängen im Vergleich zu Renditeanstiegen. Anleihen mit positiver Konvexität tendieren bei sinkenden Renditen zu Kursgewinnen, während sie bei Renditeanstiegen an Wert verlieren können.

Unter normalen Marktbedingungen korrelieren höhere Kuponraten oder Renditen mit geringerer Konvexität. Das bedeutet ein niedrigeres Risiko für Anleger, da erhebliche Zinsanstiege erforderlich wären, um die Renditeunattraktivität zu übertreffen. Portfolios mit hochverzinslichen Anleihen weisen oft geringere Konvexität und damit reduzierte Risiken bei steigenden Zinsen auf.

Hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) zeigen typischerweise negative Konvexität, da sie oft höhere Renditen als konventionelle Anleihen aufweisen. Das impliziert, dass bei starken Renditeanstiegen ein MBS-Inhaber eher eine weniger attraktive Rendite als am Markt vorherrschend erfahren würde.

Fazit

Konvexität misst die Krümmung der Duration einer Anleihe und deren Wechselwirkung mit Renditen. Sie beschreibt, wie sich die Duration infolge von Zinsänderungen verändert und damit Anlagewerte beeinflusst. Faktoren wie Kuponrate, Laufzeit und Bonität bestimmen die Konvexität einer Anleihe. Clevere Anleiheanleger nutzen Konvexität, um ihre Portfolios strategisch zu steuern und Chancen aus Zinsbewegungen zu nutzen.

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