Was sind verbindliche Kursangebote?
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Was sind verbindliche Kursangebote?

Alice Cooper · 27. August 2025 · 3m ·

Broker-Dealer und Market Maker spielen eine wichtige Rolle an den Wertpapiermärkten, da sie Kundenaufträge abwickeln und für eigene Rechnung handeln. Um die Einhaltung von SEC-Vorschriften sicherzustellen, müssen Unternehmen die im Securities Exchange Act von 1934 festgelegten Regeln für die Veröffentlichung von Kursen und die Verarbeitung von Kundenaufträgen beachten. Wenn ein Market Maker es versäumt, einen veröffentlichten Geld- oder Briefkurs für eine Mindestmenge einzuhalten, gilt dies als schwerwiegender Verstoß gegen Branchenregeln, genannt „backing away“. Zur schnellen Bearbeitung von Beschwerden über Backing-Away setzt FINRA ein automatisiertes Überwachungssystem ein, das in Echtzeit arbeitet.

Grundlagen

In der Finanzwelt stellt ein Market Maker ein verbindliches Kursangebot bereit, das eine konsequente Bereitschaft zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder einer Währung signalisiert. Dieses Angebot legt feste Geld‑ und Briefkurse fest, die nicht ohne Weiteres aufgehoben werden können. Das Wesen eines verbindlichen Kursangebots liegt in der festen Verpflichtung des Market Makers, Gegenparteien Liquidität bereitzustellen und so zur Stabilität und Effizienz des Marktes beizutragen.

Was sind verbindliche Kursangebote?

Selbst an den geschäftigen Handelstischen von Wall Street spielen verbindliche Kursangebote eine zentrale Rolle. Sobald ein Kunde das Desk kontaktiert, um einen aktuellen Marktpreis für Aktien, Optionen oder ETFs zu erhalten, prüft der Händler sorgfältig verschiedene Faktoren, bevor er das Angebot abgibt. Nachdem das verbindliche Kursangebot genannt wurde, kann der Kunde die Transaktion zum angegebenen Preis ausführen oder davon absehen. Bei der Preisfindung für einen Block berücksichtigen Market‑Making‑Desks eine Reihe von Faktoren wie die Liquidität des Assets, Ereignisrisiken, Positionierungen und aktuelle Marktnachrichten. Dieses komplexe Zusammenspiel bestimmt den genannten Preis und spiegelt die umfassende Analyse des Desks wider.

Wie funktionieren verbindliche Kursangebote?

An den Wertpapiermärkten übernehmen Broker‑Dealer und Market Maker wichtige Aufgaben: sie führen Kundenaufträge aus und handeln für eigene Rechnung. Um faire Praktiken zu gewährleisten, unterliegen diese Akteure den von der Securities and Exchange Commission (SEC) im Securities Exchange Act von 1934 festgelegten Vorschriften.

Unter SEC‑Rule 11Ac1‑1 ist ein verbindliches Kursangebot ein nicht verhandelbares Angebot eines Market Makers. Es folgt dem Take‑it‑or‑leave‑it‑Prinzip und verpflichtet den Market Maker, jeden an ihn gerichteten Auftrag zu den Preis‑ und Mengenkriterien auszuführen, die mit seinem veröffentlichten verbindlichen Kurs übereinstimmen oder diese erfüllen.

Die Nichterfüllung eines veröffentlichten Geld‑ oder Briefkurses für eine Mindestmenge stellt einen schwerwiegenden Verstoß dar, bekannt als „backing away“, wie in FINRA Rule 5220 beschrieben. Marktteilnehmer sind verpflichtet, zu ihren Kursen zu stehen, einen sogenannten „bonafide quote“ zu veröffentlichen und anzubieten, Wertpapiere zum angegebenen Preis zu kaufen oder zu verkaufen – ein Nachweis ihrer Transaktionsbereitschaft.

Verbindliche Kursangebote in der Praxis

Um das Konzept verbindlicher Kursangebote zu veranschaulichen, betrachten wir folgende Beispiele aus der Praxis.

In einem Szenario gibt ein Market Maker ein verbindliches Kaufangebot (Bid) von 25 US‑Dollar für ein Volumen von 10.000 Aktien heraus. Diese Bekanntgabe signalisiert die Verpflichtung, genau 10.000 Aktien zum angegebenen Preis von 25 US‑Dollar zu kaufen. Im Gegensatz zu indikativem Kursen, bei denen Verhandlungen möglich sind, legen verbindliche Kurse feste Konditionen fest.

Ein weiteres Beispiel beschreibt, wie ein Buy‑Side‑Fund ein Wall‑Street‑Trading‑Desk kontaktiert, um die Preisstellung für einen großen Block von 1.000.000 ETF‑Anteilen zu klären. Auf dem Display des ETF wird ein Kursbereich von 83,48 x 83,52 angezeigt. Manchmal verschweigt der Kunde seine Handelsrichtung, sodass der Market Maker dies nicht weiß. Nach interner Prüfung gibt der Market Maker ein Angebot von 83,45 x 83,53 für beide Seiten ab, das die 1.000.000 Anteile umfasst. Da der Kunde kaufen möchte, akzeptiert er das Angebot des Market Makers von 83,53 und sichert sich somit die gesamte Million‑Anteile‑Transaktion.

Fazit

Broker‑Dealer und Market Maker übernehmen zentrale Funktionen an den Wertpapiermärkten und müssen die SEC‑Vorschriften für faire Abläufe beachten. Die Missachtung veröffentlichter Kurse (Backing‑Away) ist ein schwerwiegender Verstoß, den FINRA überwacht. Verbindliche Kursangebote stellen nicht verhandelbare Verpflichtungen zur Liquiditätsbereitstellung dar. Praxisbeispiele zeigen, wie diese Angebote präzise Transaktionen ermöglichen.

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