Was sind zugrundeliegende Schulden?
Der Begriff "zugrundeliegende Schulden" bezieht sich auf Kommunalanleihen, die von kleineren Gebietskörperschaften ausgegeben werden und durch die Kreditwürdigkeit größerer staatlicher Stellen gestützt sein können. Dies gilt speziell für Kommunalanleihen mit allgemeiner Verpflichtung (General Obligation). Wenn eine kleinere Körperschaft Schwierigkeiten hat, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, kann die Bonität der größeren Einheit, die diese zugrundeliegenden Schulden trägt, negativ beeinflusst werden.
Grundlagen
Im Bereich der Kommunalanleihen bezeichnet der Ausdruck "subjacent debt" eine feine Verbindung zwischen den Verbindlichkeiten kleinerer Verwaltungseinheiten und der Absicherung, die sie durch die finanzielle Stabilität übergeordneter Behörden innerhalb derselben geografischen Region erhalten.
Nachgeordnete Kommunalverschuldung verstehen
Kleinere öffentliche Stellen haben oft Schwierigkeiten, unabhängig Mittel zu beschaffen, wenn ihre Finanzlage nicht solide ist. Die verdeckte Unterstützung durch größere staatliche Stellen erleichtert jedoch den Kreditaufnahmemprozess für kleinere Einheiten und führt zu niedrigeren Zinssätzen auf ihre Verbindlichkeiten. Kommunalanleihen stellen in solchen Fällen die nachgeordnete Schuld der unterstützenden Einheit dar.
Die Häufigkeit von Situationen mit zugrundeliegenden Schulden bei kleineren Kommunen, die diskret von größeren Verwaltungseinheiten gestützt werden, ist gängige Praxis. Dies zeigt sich etwa bei Städten und Schulbezirken, die Anleihen zur Finanzierung laufender Ausgaben und neuer Projekte ausgeben. Sollte eine kleinere Einheit Schwierigkeiten bei der Schuldentilgung bekommen, ist ein Konkurs und die Einstellung der Dienstleistungen unwahrscheinlich. Stattdessen wird ein staatliches Eingreifen erwartet, das Nothilfen bereitstellt, um die Fortsetzung der Schuldendienstleistungen und wesentlicher Leistungen sicherzustellen.
Zugrundeliegende Schulden beziehen sich auf Kommunalanleihen mit allgemeiner Verpflichtung, die ihre Kreditwürdigkeit aus der Steuerhoheit des Emittenten ableiten oder, im Fall der zugrundeliegenden Schulden, aus der Steuerbefugnis der größeren staatlichen Einheit. Diese gemeinsame Kreditverantwortung dient in erster Linie als Kreditverbesserung für den Anleiheemittenten. Ratingagenturen wie Standard & Poor's und Moody's vergeben hierfür zugrundeliegende Ratings, die die Merkmale dieser Emittenten widerspiegeln.
Darüber hinaus wird die Last zugrundeliegender Schulden bei der Bewertung größerer kommunaler Emittenten berücksichtigt. Sie misst konkret deren Fähigkeit, alle finanziellen Verpflichtungen, einschließlich der zugrundeliegenden Schulden, zu erfüllen und Zinszahlungen pünktlich zu leisten. Sollte eine kleinere Einheit Schwierigkeiten haben, ihren Verpflichtungen nachzukommen, kann die Bonität der sie unterstützenden größeren Einheit negative Folgen erleiden.
Beispiele und Gefahren zugrundeliegender Schulden
Verschiedene Kommunalverbände innerhalb einer Stadt oder eines Bundesstaates geben häufig eigene Schuldverpflichtungen zur Finanzierung von Projekten wie Krankenhäusern, Straßen, Schulen und öffentlichen Hygieneeinrichtungen aus. Häufig werden diese Verbindlichkeiten als zugrundeliegende Schulden von der jeweiligen Stadt oder dem Landkreis getragen. Ein Beispiel hierfür ist Illinois, wo der Staat auf gesetzliche Steuerbefugnisse zurückgreift, um die von der Stadt Chicago ausgegebenen Anleihen zu stützen.
Zugrundeliegende Schulden können zusätzliche Risiken für die unterstützende übergeordnete Einheit schaffen, ähnlich der Lage in New York in den 1970er Jahren, als die Zahlungsfähigkeit der Stadt New York an der Schwelle stand.
Fazit
Das Konzept der "zugrundeliegenden Schulden" ist zentral für Kommunalanleihen, insbesondere für Kommunalanleihen mit allgemeiner Verpflichtung. Es umfasst die Vorstellung, dass kleinere Gebietskörperschaften Anleihen mit impliziter Unterstützung durch größere staatliche Einheiten innerhalb derselben Zuständigkeit ausgeben können, wie bei Städten und Schulbezirken. Das Vorhandensein zugrundeliegender Schulden kann die Ratings sowohl des Emittenten als auch der unterstützenden Einheit beeinflussen. Diese verknüpfte Kreditverantwortung wirkt zwar als Kreditverbesserung für den Anleiheemittenten, bringt aber auch zusätzliche Risiken mit sich. Wie die Geschichte zeigt, etwa im Fall des New York der 1970er Jahre, kann die Zahlungsfähigkeit der unterstützenden Einheit gefährdet werden, wenn die kleinere Einheit in finanzielle Schwierigkeiten gerät.