Was steckt hinter Internet-Cookies?
Beim Surfen im Web speichert Ihr Browser Textdateien, die Cookies genannt werden, auf Ihrem Computer. Diese Cookies ermöglichen es Websites, bestimmte Informationen über Sie für zukünftige Besuche zu behalten, etwa Ihre Einstellungen oder Anmeldedaten, sodass Sie diese nicht jedes Mal erneut eingeben müssen. Gleichzeitig bestehen jedoch datenschutzrechtliche Bedenken bezüglich der Verwendung von Cookies.
Grundlagen
Beim Navigieren im Internet stoßen Sie häufig auf eine Aufforderung, Cookies zu akzeptieren, bevor Sie fortfahren können. Trotz verfügbarer Cookie- und Datenschutzhinweise akzeptieren viele Nutzer Cookies, ohne sie zu prüfen. Cookies tragen zur Verbesserung der Nutzererfahrung bei, indem sie Website-Inhalte an individuelle Vorlieben anpassen. So ermöglichen sie zum Beispiel das Speichern von Artikeln in einem Online-Warenkorb über mehrere Sitzungen hinweg.
Was ist ein Cookie? 🍪
Im Kontext des Web-Browsings ist ein Cookie eine kleine Datei, die Ihr Computer im Auftrag einer Website speichert. Diese Cookies sind jedoch nicht süß wie ihre kulinarischen Namensvetter. Der Begriff „Cookie“, geprägt vom Programmierer Lou Montulli, leitet sich von einem anderen Computerkonzept, dem sogenannten „magic cookie“, ab.
Warum speichert Ihr Computer diese Dateien? Die Gründe sind vielfältig. Im Allgemeinen dienen Cookies dazu, Webservern zu helfen, sich an Ihre Interaktionen zu erinnern. Wenn Sie auf einer Website eine Aktion ausführen – etwa in den Dunkelmodus wechseln oder sich einloggen – merkt Ihr Computer dies. Bei einem erneuten Besuch übergibt Ihr Computer die gespeicherten Informationen an die Website, wodurch ein nahtloses Erlebnis ermöglicht wird.
Arten von Cookies
Erstanbieter
Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine beliebte Seite über Kängurus. Diese Website bietet vielfältige Anpassungsoptionen, etwa die Schriftart auf Arial oder die Hintergrundfarbe zu ändern. Ihr Computer speichert ein Cookie, das diese spezifischen Einstellungen sichert. Nachdem Sie eine andere Tierseite besucht und den Browser geschlossen haben, lädt ilovekangaroos bei Ihrem nächsten Besuch Ihre individuellen Einstellungen basierend auf dem Cookie wieder.
In diesem Fall handelt es sich um ein persistent gespeichertes Cookie, weil es auch nach dem Schließen des Browsers erhalten bleibt. Session-Cookies hingegen werden beim Beenden des Browsers gelöscht. Da das Cookie von der besuchten Website ilovekangaroos erstellt wurde, zählt es zu den Erstanbieter-Cookies.
Drittanbieter
Tracking-Cookies werden von Drittanbieter-Domains gesetzt, die sich von der Domain der besuchten Website unterscheiden. Wenn Sie zwei verschiedene Websites besuchen, die beide Anzeigen desselben Anbieters zeigen, legt dieser Anbieter ein Tracking-Cookie an. Während Sie zwischen Seiten mit demselben Code wechseln, erkennt der Anbieter Sie und zeigt zielgerichtete Werbung. Drittanbieter-Cookies verfolgen Ihr Surfverhalten, um Profile für Werbezwecke zu erstellen. Diese Tracking-Cookies können je nach Browsereinstellungen blockiert oder gelöscht werden.
Woraus bestehen Cookies?
Cookies sind ein flexibler Datentyp, der unterschiedliche Zwecke erfüllt. Manche Cookies sind dafür da, Sie auf einer Website eingeloggt zu halten, ohne dass Sie bei jedem Besuch Ihre Zugangsdaten eingeben müssen. Um die in Ihrem Browser gespeicherten Cookies einzusehen, können Sie in Google Chrome zu Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit > Cookies und andere Websitedaten gehen. In Firefox verwalten Sie Cookies unter Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Cookies und Websitedaten (beachten Sie, dass Sie den Speicher-Inspektor nutzen sollten, um deren tatsächlichen Inhalt anzusehen).
Viele Websites verwenden Cookies, die auf einem Schlüssel-Wert-Paar-System basieren. Häufig ordnen Sites eine Benutzer-ID zu, die der Server mit seiner Datenbank abgleicht, um die Benutzererfahrung zu personalisieren. Wenn Sie Ihren Browserverlauf löschen, können Sie meist auch Cookies entfernen, wodurch Anmeldeinformationen und von Sites gespeicherte Präferenzen gelöscht werden. Das Löschen der Cookies beeinträchtigt jedoch nicht die übrigen Site-Daten.
Nachteile von Cookies
Auch wenn Erstanbieter-Cookies Ihr Surferlebnis verbessern können, sollten Sie deren datenschutzrechtliche Konsequenzen nicht außer Acht lassen. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) setzt strenge Richtlinien für den Umgang mit Daten durch, denen viele Websites unterliegen. Drittanbieter-Cookies sind für datenschutzbewusste Nutzer besonders problematisch, da sie das Surfverhalten webbübergreifend verfolgen können. Social‑Media-«Share»-Buttons können ebenfalls Informationen über Ihre Aktivitäten sammeln, selbst wenn Sie nicht mit ihnen interagieren. Dadurch können sensible Daten ohne Ihr Wissen preisgegeben werden, was gefährlich sein kann, falls diese in falsche Hände geraten. Obwohl die sammelnde Partei die Daten möglicherweise nicht missbräuchlich nutzen will, könnten diese an Dritte verkauft werden. Um sich zu schützen, ist es wichtig, sich dieser Risiken bewusst zu sein.
Lohnt es sich, Cookies loszuwerden?
Alle Cookies vollständig zu deaktivieren ist nicht unbedingt die beste Lösung, wenn Sie ein komfortables Surferlebnis wünschen. Es ist jedoch ratsam, Drittanbieter-Cookies zu deaktivieren, um das Risiko unbeabsichtigter Datenfreigaben zu minimieren. Wenn eine Website den Zugang einschränkt, solange Sie Cookies deaktiviert haben, können Sie diese temporär wieder aktivieren. Zwar können Sie eine Do-Not-Track-Anfrage senden, um Drittanbieter-Cookies zu verhindern, doch viele Websites ignorieren solche Anfragen. Glücklicherweise blockieren einige Browser Drittanbieter-Cookies inzwischen standardmäßig, und es gibt Browser-Erweiterungen wie Privacy Badger und Ghostery, die unerwünschtes Tracking unterbinden.
Fazit
Cookies stehen zwar im Verdacht, Datenschutzprobleme zu verursachen, erfüllen jedoch eine wichtige Funktion, indem sie Daten auf dem Gerät des Nutzers speichern und so die Nutzererfahrung verbessern. Erstanbieter-Cookies sind ein zentraler Bestandteil des modernen Surfens und erleichtern zahlreiche Online-Aktivitäten. Drittanbieter-Cookies dienen hingegen hauptsächlich den Interessen von Datenanalyse- und Werbefirmen. Mit Hilfe von Browser-Tools lassen sich die meisten Drittanbieter-Cookies leicht blockieren, wodurch das Risiko einer Datenfreigabe verringert wird. Es ist wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit persönliche Informationen nicht ungewollt offengelegt werden.