Wie man in Bruchteilsaktien investiert
Wenn Sie jemals in die Aktie eines bestimmten Unternehmens investieren wollten, aber nicht genug Geld hatten, um auch nur eine ganze Aktie zu kaufen, oder wenn Sie Ihre Mittel effektiv diversifizieren möchten, kann das Investieren in Bruchteilsaktien ein erschwinglicher Einstieg sein. Bruchteilsaktien ermöglichen es Anlegern, einen Teil oder Bruchteil einer Aktie auf Grundlage eines Geldbetrags zu kaufen, den sich der Anleger leisten kann – nicht basierend auf einer bestimmten Anzahl von Aktien. Die Umsetzung dieser Strategie ist günstig für Anleger, die mit einem begrenzten Kapital beginnen, aber dennoch ein diversifiziertes Portfolio aufbauen möchten. Wir werden ausführlich darauf eingehen, wie das Investieren in Bruchteilsaktien funktioniert und die grundlegenden Fragen beantworten, die Anleger zum Einstieg wissen müssen.
Grundlagen
Im Bereich der börsengehandelten Fonds (ETFs), die typischerweise mit Indexnachbildung und wachstumsorientierten Anlagestrategien in Verbindung gebracht werden, bieten viele auch Möglichkeiten zur Erzielung von Erträgen durch den Besitz dividendenzahlender Aktien. Der Prozess besteht darin, dass die ETFs regelmäßige Dividendenzahlungen aus ihren Aktien akkumulieren und diese Erträge anschließend an die ETF-Anteilseigner ausschütten. Das Fondsmanagement bestimmt die Verteilungsart, die entweder in bar erfolgen oder in die zugrundeliegenden ETF-Anlagen reinvestiert werden kann.
Zeitplan der Dividendenauszahlungen bei ETFs
Ähnlich wie bei Einzelaktien haben ETFs spezifische Ex-Dividend-, Record- und Auszahlungstermine, die die Dividendenausschüttung regeln. Diese Termine sind entscheidend, um festzulegen, wer die Empfänger sind und wann die Auszahlung erfolgt. Hervorzuheben ist, dass sich der Zeitpunkt der Dividendenauszahlungen von dem der zugrundeliegenden Aktien unterscheiden kann und zwischen verschiedenen ETFs variiert.
Zum Beispiel legt der weit beachtete SPDR S&P 500 ETF (SPY) den dritten Freitag des letzten Monats jedes Geschäftsquartals (März, Juni, September und Dezember) als Ex-Dividend-Datum fest. Fällt dieser Tag auf einen Nicht-Geschäftstag, verschiebt sich das Ex-Dividend-Datum auf den vorhergehenden Geschäftstag. Das Record Date liegt zwei Tage vor dem Ex-Dividend-Datum. Der SPDR S&P 500 ETF schüttet Dividenden jeweils zum Ende eines Quartals aus.
Jeder ETF definiert seinen eigenen Dividendenkalender, diese Informationen sind für alle Anleger im Fondsprospekt zugänglich. Wie bei Einzelaktien erlebt der ETF-Preis häufig vor dem Ex-Dividend-Datum einen Anstieg, als Zeichen erhöhter Kaufaktivität, gefolgt von einem Rückgang nach dem Ex-Dividend-Datum, da Inhaber des Fonds vor dem Ex-Dividend-Datum Dividenden erhalten, im Gegensatz zu denen, die den Fonds danach erwerben.
Barausschüttungsprozess im SPDR S&P 500 ETF
Barausschüttungen sind die gewählte Auszahlungsmethode für den SPDR S&P 500 ETF. Wie im Fondsprospekt dargelegt, werden alle Dividenden aus den zugrundeliegenden Aktien zunächst auf ein nicht verzinsliches Konto eingezahlt. Wenn Dividenden am Ende des Geschäftsjahresquartals zur Ausschüttung anstehen, zieht der SPDR S&P 500 ETF die angesammelten Dividenden von dem nicht verzinslichen Konto ab und verteilt sie proportional an die Anleger.
Zum Vergleich können einige alternative ETFs Dividenden aus den zugrundeliegenden Aktien vorübergehend in die Bestände des Fonds reinvestieren, bis die geplante Barausschüttung erfolgt. Diese Praxis bringt einen leichten Hebeleffekt in den Fonds, was die Performance in Hausse-Märkten (aufwärts gerichtete Kursbewegungen) potenziell verbessert und in Baisse-Märkten (abwärts gerichtete Kursbewegungen) geringfügig schmälert.
Strategien zur Dividendenreinvestition bei ETFs
Neben Barausschüttungen können Fondsmanager die Dividenden der Anleger in den ETF reinvestieren, als Alternative zur Barzahlung. Dies kann erfolgen, indem im Namen der Anteilseigner in den dem ETF zugrunde liegenden Index reinvestiert wird. Das Ergebnis ist im Wesentlichen dasselbe: Ein ETF-Anteilseigner kann eine Dividendenreinvestition von beispielsweise 2 % erhalten und sich entscheiden, die Anteile für Bargeld zu verkaufen. Diese Reinvestitionen können vorteilhaft sein, da sie Handelsgebühren für zusätzliche Aktienkäufe durch Dividendenreinvestition vermeiden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jährlich erhaltene Dividenden, auch wenn sie reinvestiert werden, im Jahr ihres Erhalts steuerpflichtig sind, obwohl keine Barauszahlung erfolgt ist.
Steuerliche Auswirkungen von Dividenden in ETFs
ETFs gelten häufig gegenüber Investmentfonds als vorteilhaft für die Steueroptimierung des Anlegers. Dieser Vorteil ergibt sich aus der besonderen Handhabung steuerpflichtiger Kapitalgewinne bei ETFs. Trotzdem ist zu beachten, dass der Besitz dividendenstarker ETFs die Steuerpflicht auf die in einem Steuerjahr erzielten Dividendenerträge nicht aufschiebt. Die Besteuerung von ETF-Dividenden ähnelt der von Investmentfonds, weshalb ein umfassendes Verständnis der damit verbundenen steuerlichen Auswirkungen erforderlich ist.
Beispiele für dividendenzahlende ETFs
Entdecken Sie fünf gut aufgenommene ETFs mit Schwerpunkt auf Dividenden:
SPDR S&P Dividend ETF (SDY)
SDY zeichnet sich als reiner Dividenden-ETF aus und bildet den S&P High-Yield Dividend Aristocrats Index ab. Dieser Index umfasst Unternehmen aus dem S&P Composite 1500 mit einer bemerkenswerten Historie von 20 aufeinanderfolgenden Jahren steigender Dividenden und vermittelt Anlegern daher ein Wahrnehmungsbild geringeren Risikos aufgrund konsistenter Dividendenzahlungen.
Vanguard Dividend Appreciation ETF (VIG)
VIG folgt dem S&P U.S. Dividend Growers Index, der Unternehmen mit mindestens zehn aufeinanderfolgenden Jahren von Dividendenerhöhungen enthält. Mit Fokus auf Binneninvestitionen umfasst das Portfolio prominente Dividendenzahler wie Microsoft Corp. (MSFT) und Johnson & Johnson (JNJ).
iShares Select Dividend ETF (DVY)
Als größter dividendengewichteter ETF konzentriert sich DVY auf inländische Small-Cap-Unternehmen. Etwa ein Viertel seines 100-Aktien-Portfolios besteht aus Versorgungsunternehmen, während andere bedeutende Sektoren Finanzwerte, Basiskonsumgüter, Energie und Kommunikationsaktien umfassen.
iShares Core High Dividend ETF (HDV)
HDV, ein Produkt von BlackRocks iShares, nutzt ein kleineres Portfolio und bildet einen von Morningstar konstruierten Index mit 75 US-Aktien ab. Mit Betonung auf Dividenden-Nachhaltigkeit und Ertragskraft folgt HDV den Prinzipien der fundamentalen Analyse à la Benjamin Graham und Warren Buffett und fokussiert sich hauptsächlich auf das Konzept eines "wirtschaftlichen Grabens" (economic moat).
Vanguard High Dividend Yield ETF (VYM)
VYM, bekannt für seine Kosteneffizienz, bildet den FTSE High Dividend Yield Index ab und priorisiert Unternehmen mit sehr hohen Dividenden. Dieser ETF ist besonders bedeutsam in den Sektoren Finanzen und Basiskonsumgüter und bietet hervorragende Handelbarkeit für unterschiedliche Anlegergruppen.
Weitere einkommensorientierte ETFs
Über die zuvor genannten Fonds hinaus verfolgen verschiedene einkommensorientierte ETFs spezielle Strategien zur Erhöhung der Dividendenrendite. Zum Beispiel konzentriert sich der iShares Preferred and Income Securities ETF (PFF) auf die Auswahl von Vorzugsaktien von US-Unternehmen. Aufgrund des an Anleihen erinnernden Verhaltens von Vorzugsaktien bieten PFF und ähnliche ETFs in der Regel höhere Dividendenrenditen als herkömmliche Stammaktien-ETFs.
Immobilien-REIT-ETFs wie der Vanguard Real Estate ETF (VNQ) bilden börsennotierte Immobilien-Investmentgesellschaften (REITs) ab. Aufgrund der typischen Charakteristika von REITs weisen diese ETFs meist höhere Dividendenrenditen auf als Stammaktien-ETFs. Internationale Aktien-ETFs, wie der WisdomTree Emerging Markets High Dividend Fund (DEM) und der First Trust Dow Jones Global Select Dividend Index Fund (FGD), konzentrieren sich auf außerhalb der USA ansässige Unternehmen mit überdurchschnittlichen Dividendenausschüttungen.
Fazit
Während ETFs gemeinhin mit breiter Indexabbildung wie dem S&P 500 oder dem Russell 2000 assoziiert werden, widmen sich viele Fonds gezielt dividendenzahlenden Aktien. Im Zeitraum von 1930 bis 2020 machten Dividenden durchschnittlich 41 % der Gesamtrendite des Aktienmarktes aus. Eine robuste Dividendenhistorie ist ein langjähriger und verlässlicher Indikator für Unternehmensprofitabilität.