Der Salatol-Skandal erklart
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Der Salatol-Skandal erklart

In den 1960er Jahren führten die Führungskräfte der Allied Crude Vegetable Oil Company den Salatölskandal durch. Sie benutzten gefälschte Sojabohnenölbestände, um Kredite von American Express zu erhalten, und manipulierten Sojabohnenöl-Terminkontrakte. Ein Informant deckte den Betrug auf, was zu einer Umwälzung der Finanzmärkte mit Konkursen, Liquidationen, Kreditverlusten und Fusionen führte.

Grundlagen

Der Salatölskandal, einer der schlimmsten Unternehmensskandale der frühen 1960er Jahre, betraf Führungskräfte der Allied Crude Vegetable Oil Company in New Jersey. Sie entdeckten, dass Banken Kredite gewährten, die durch die Sojabohnenöl- oder Salatölbestände des Unternehmens gesichert waren. Um die Inspektoren zu täuschen, füllte das Unternehmen seine Lagertanks hauptsächlich mit Wasser und fügte eine dünne Ölschicht hinzu. Durch diese Täuschung konnten sie die Inspektionen bestehen und gleichzeitig verbergen, dass der Großteil der Vorräte aus Wasser bestand. Im Jahr 1963 wurde der Betrug aufgedeckt, und es entstand ein erschütternder Verlust von Salatöl in Höhe von über 175 Millionen Dollar. Der Skandal hatte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte und wurde zu einem bemerkenswerten Ereignis der damaligen Zeit.

Ein detaillierter Blick auf den Salatölskandal

Anthony De Angelis, ein Rohstoffhändler und Gründer von Allied, war der Drahtzieher des Salatölskandals. Er wurde wegen Betrugs und Verschwörung zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt.

Ursprünglich stammten die Gewinne von Allied in erster Linie aus dem Export von US-Sojabohnenöl und verwandten Produkten. De Angelis hatte jedoch das Ziel, die Gewinne des Unternehmens weiter zu steigern. In den frühen 1960er Jahren entwickelte er einen Plan, um Allieds umfangreichen Bestand an Sojaprodukten als Sicherheit für Kredite zu verwenden. Die Darlehenseinnahmen sollten dann für den Kauf von Öl-Futures verwendet werden, um den Sojaölmarkt zu manipulieren und die Preise in die Höhe zu treiben. American Express war einer der großen Kreditgeber, die Allied in dieser Zeit Darlehen gewährten.

Um die Kreditgeber zu täuschen, begann Allied damit, Aufzeichnungen zu fälschen und die Menge des gelagerten Sojabohnenöls aufzublähen, um mehr Kredite zu erhalten. Obwohl American Express Inspektoren entsandte, um die Lagerbestände zu überprüfen, konnte American Express kein Wasser am Boden der Tanks von Allied feststellen.

Den Skandal aufdecken

Die betrügerischen Aktivitäten kamen ans Licht, als sich ein anonymer Hinweisgeber an American Express wandte und sie aufforderte, einen der größten Sojaöltanks von Allied genau zu untersuchen. Bei der Inspektion wurde die Täuschung aufgedeckt und das Ausmaß des Betrugs aufgedeckt.

De Angelis' Verdienste in der Vergangenheit

Anthony De Angelis war schon vor dem Salatöl-Skandal wegen Finanzbetrugs aufgefallen. Er war an Betrügereien beteiligt, bei denen er die Regierung betrog und staatliche Programme ausnutzte. Selbst nachdem er wegen des Salatölskandals eine Haftstrafe verbüßt hatte, beteiligte sich De Angelis weiterhin an betrügerischen Aktivitäten.

Die Konsequenzen des Skandals

Der Salatölskandal von 1963 hatte weitreichende Folgen. Nachdem die Allied Crude Vegetable Oil Refining Corporation Konkurs angemeldet hatte, brachen die Sojabohnenöl-Futures um mehr als 20 % ein. Anthony De Angelis, der Drahtzieher des Skandals, meldete ebenfalls Privatkonkurs an, so dass American Express die Last der ausgefallenen Kredite zu tragen hatte. Dies führte zu einem erheblichen Rückgang des Marktwerts von American Express. Die Auswirkungen des Skandals reichten über American Express hinaus und schwächten auch andere Wall-Street-Unternehmen. Diese Ereignisse fielen mit dem Finanzchaos nach der Ermordung von Präsident Kennedy zusammen.

Infolge des Skandals wurde Ira Haupt & Co. aufgrund von Nachschussforderungen von Kunden liquidiert, und J. R. Williston & Beane musste mit einem Konkurrenten fusionieren. Der Investor Warren Buffett nutzte die Auswirkungen des Skandals für eine erfolgreiche Investition, indem er eine 5%ige Beteiligung an American Express erwarb.

Fazit

Der Salatölskandal der 1960er Jahre dient als abschreckendes Beispiel für Unternehmensbetrug und seine verheerenden Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Der Skandal führte zu Konkursen, Liquidationen, Kreditverlusten und Fusionen und hinterließ ein bleibendes Vermächtnis in der Finanzwelt.

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